Der Fed-Feind Ron Paul tritt zur US-Präsidentschaftswahl an. Es ist bereits Pauls dritte Kandidatur für die US-Präsidentschaft. Der Republikaner gilt als erklärter Feind des Federal Reserve Systems und als Vertreter der freien Marktwirtschaft im Sinne der österreichischen Schule in der Ökonomie.
Der Republikaner Ron Paul hat offiziell seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2012 erklärt. Der 75-Jährige machte die Ankündigung in einem Interview in der ABC-Sendung "Good Morning America". Es ist bereits Pauls dritte Kandidatur für die US-Präsidentschaft. Der Abgeordnete war bei der Wahl 1988 Kandidat der Libertarian Party und war 2008 ein Bewerber um die republikanische Kandidatur für die Präsidentschaftswahl, in der schließlich John McCain gegen den Demokraten Barack Obama unterlag. Bisher haben unter anderem die Republikaner Newt Gingrich, Tim Pawlenty und Mitt Romney erklärt, bei der Wahl im November 2012 gegen Amtsinhaber Obama antreten zu wollen.
Paul versteht sich als Vertreter der freien Marktwirtschaft im Sinne der österreichischen Schule in der Ökonomie. Ziele seiner Politik sind Deregulierung und geringe Steuern. Entsprechend schlägt er eine Auflösung der nationalen Steuerbehörde IRS und der Federal Reserve Bank vor und spricht sich für einen „schlanken Staat“ aus, lehnt aber andererseits das Handelsabkommen NAFTA und die Mitgliedschaft in internationalen Institutionen wie der WTO als Bedrohung der Souveränität der Vereinigten Staaten ab. Zudem möchte er die Einkommensteuer abschaffen
Pauls politische Einstellung wird als paläolibertär, konstitutionalistisch und konservativ beschrieben. Grundlage der politischen Ansichten Ron Pauls ist ein strikter Konstitutionalismus, eine einflussreiche rechtspolitische Auffassung in den USA, dass allen Verfassungsorganen nur diejenigen Handlungen erlaubt sind, die die Verfassung der Vereinigten Staaten ausdrücklich vorsieht, im Gegensatz zu derjenigen Auffassung, die der Politik ausschließlich ausdrückliche Verbote auferlegt.
Darüber hinaus gesteht Paul dem Bürger die größtmögliche politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu, was auch bedeutet, dass es keine staatlichen Sozialversicherung etc. gibt. Sich selbst sieht Paul in der Tradition der Gründerväter. Dabei versteht er sich selbst als Republikaner der „alten Schule“ und grenzt sich aktiv vom Neokonservatismus und von der Bush-Regierung ab. Seiner Ansicht nach vertritt er die ursprünglichen Ideale der Republikaner und wirft anderen Mitgliedern vor, sie hätten diese Linie verlassen, da die Gründer der republikanischen Partei die Ziele seiner Politik verfolgt hätten.
Paul ist vor allem bekannt für seine Ablehnung des Irakkrieges und die Idee einer nichtinterventionistischen Außenpolitik in der Tradition von George Washington und Thomas Jefferson. Paul stimmte gegen die Irak-Kriegs-Resolution und setzt sich für einen unverzüglichen Abzug der US-Armee ein. Pauls nichtinterventionistische Haltung geht so weit, dass er einen Austritt der USA aus NATO, UN und WTO befürwortet