Als Chef des Uno-Umweltprogramms musste er viel reisen. CO2-Bilanz und Geld spielten keine Rolle. Jetzt tritt er auf öffentlichen Druck zurück.
Der Chef des Uno-Umweltprogramms (Unep), Erik Solheim, tritt zurück. Uno-Generalsekretär António Guterres habe sein Rücktrittsgesuch zum 22. November angenommen, teilten die Vereinten Nationen mit.
Solheim war seit 2016 Chef des Umweltprogramms. Der 63-Jährige war wegen seiner vielen Reisen (teils Privatjets) in die Kritik geraten.
Nach einem vor zwei Monaten veröffentlichten Uno-Prüfbericht hat Solheim in seinen ersten 22 Monaten im Job 529 Tage auf angeblichen Dienstreisen zugebracht. Das bedeutet, dass er in knapp 2 Jahren seiner Diensttätigkeit 1,5 Jahre nur aud Reisen war. Dabei hat er 488.000 Dollar (etwa 425.000 Euro) verprasst.
Neben Privatjets wurde die Reisen natürlich in der First- und Businessclass durchgeführt. Übernachtet wurde standesgemäß nur in Luxushotels. Bevor er bei der UNO seinen Schmarotzposten antrat war er Umweltminister in Norwegen.
Neben den Auswirkungen auf das Klima und den Kosten kam das Uno-Organ zu dem Schluss, dass Solheim nicht ausreichend dokumentiert habe, dass alle Reisen tatsächlich dienstlich gewesen seien. Schweden und Dänemark hatten ihre Zuschüsse daraufhin gestoppt.