Ein Polizist aus Hannover ist nach einer Rede bei einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen in Dortmund vorerst vom Dienst entbunden worden.
Das teilte die Pressestelle der Polizeidirektion Hannover mit. Der Mann hatte sich am vergangenen Sonntag bei der Kundgebung "Querdenken" in Dortmund mit seinem vollen Namen als Kriminalhauptkommissar vorgestellt und die aktuellen Corona-Regeln hinterfragt.
Der Mann hatte unter anderem seine Kollegen aufgerufen, sich während der Pandemie mehr ihrem Gewissen als dem Gehorsam verpflichtet zu fühlen.
In einem auf YouTube veröffentlichen Mitschnitt der Rede verglich der Polizist die aktuellen Beschränkungen zudem mit der Nazizeit. "Im dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte haben Regierende ihre Sicherheitskräfte schon einmal bedingungslosem Gehorsam unterworfen und sie für die abscheulichsten Verbrechen missbraucht, die anderen Menschen je angetan wurden", sagte er.
Eine Sprecherin der Polizei teilte mit, es werde geprüft, ob der Mann gegen die gebotene Neutralität und die sogenannte Wohlverhaltenspflicht verstoßen habe. Bis dies geklärt sei, sei es dem Beamten verboten, seine Dienstgeschäfte auszuüben. Sollte nach drei Monaten kein Disziplinarverfahren eingeleitet worden sein, erlösche das Verbot.