Ärztevertreter fordern bundesweit einheitliche Teilnehmergrenzen für Feiern.
"Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften.
"Je größer die Zahl der Feierenden gerade in geschlossenen Räumen ist, desto wahrscheinlicher ist ein Mensch dabei, der die anderen ansteckt", warnte Johna.
Wenn die Infektionszahlen wieder stark stiegen, seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party in Innenräumen zu viel. Wichtig sei es zudem, gerade die Jüngeren daran zu erinnern, Ansteckungsrisiken zu vermeiden, sagte Johna. Viele seien sorglos, weil sie auf die hohe Quote der Genesenden in Deutschland schauten.
"Doch sie vergessen dabei, dass darunter auch Menschen erfasst werden, die an schweren Langzeitschäden leiden, zum Beispiel an chronischer Erschöpfung oder Herzmuskelentzündungen. Sie haben Covid-19 überlebt, sind aber nicht gesund", warnte die Medizinerin. Und weiter: "Es gibt Schätzungen, dass der Anteil der an Covid-19 erkrankten Patienten mit Folgeschäden im oberen einstelligen Bereich liegt."
Foto: Illegaler Rave, über dts Nachrichtenagentur