Nach Ansicht des Ethikrat-Mitglieds Wolfram Henn könnte ein freier Tag nach der Impfung die Impfbereitschaft in der Bevölkerung deutlich steigern.
Arbeitgeber, die an der Durchimpfung ihres Personals interessiert seien, könnten Mitarbeiter für den Tag nach der Impfung vom Erscheinen am Arbeitsplatz oder dem Homeoffice freistellen, sagte Henn dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Berufstätige Impflinge wüssten dann schon im Voraus, dass sie mögliche Impfreaktionen "am nächsten Morgen ohne bürokratischen Aufwand durch simples Ausschlafen bekämpfen könnten".
Bei diesen Impfreaktionen handele es sich um "etwas völlig Normales, nichts als `Muskelkater` vom Training des Immunsystems durch die Impfungen". Hintergrund sind Berichte über Impfreaktionen wie Schwindel und Fieber nach der Impfung gegen Covid-19 sowie eine geringere Akzeptanz des Astrazeneca-Impfstoffs. Henn, Humangenetiker und Medizinethiker am Universitätsklinikum des Saarlands, will mit seinem Vorschlag nach eigenen Worten die Schwelle vor einer Impfung senken und den freien Tag als "Erleichterung" verstanden wissen, nicht als "Belohnung".
Prämien, die Arbeitgeber vereinzelt für Impfungen ihrer Mitarbeiter anbieten, lehnt Henn ab: "Es sollte keine Belohnung für selbstverständliches, vernünftiges Verhalten geben."
Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur