Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bei einer Videoschalte mit seinen Länderkollegen am Montag offenbar für einen Eklat gesorgt.
Hintergrund ist eine geplante Entmachtung der Länder beim Impfen, berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf Teilnehmer.
Ein Beschlussentwurf für die Konferenz sah demnach vor, an die Länder ab Anfang April nur noch rund 1,25 Millionen Impfstoffdosen pro Woche zu liefern.
Der Rest - wöchentlich im Schnitt 2,7 Millionen Dosen - sollte im April an Arztpraxen gehen. Der Vorschlag sorgte laut Teilnehmern der Runde für Verärgerung unter den Länderministern: Selbst das CDU-geführte Nordrhein-Westfalen und das CSU-geführte Bayern sollen den Vorschlag abgelehnt haben, andere Länder schlossen sich dem an.
"Das ist lächerlich. Spahn hätte ja erst mal fragen können, wie die Planungen sind, und dann hätte man gemeinsam eine Lösung finden können. Der sucht förmlich den Ärger", zitiert "Business Insider" einen Teilnehmer der Konferenz.
Am Ende vereinbarten Spahn und seine Kollegen zwar, dass ab Anfang April schrittweise die Hausärzte in die Impfkampagne eingebunden werden, wie es auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder auf ihrem jüngsten Corona-Gipfel beschlossen hatten.
Doch Spahns Vorschlag, den Ländern nur noch ein geringes Kontingent zuzuweisen, wurde abgelehnt. Die Gesundheitsminister wollen nun am kommenden Donnerstag erneut beraten.
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur