Der dänische Geheimdienst soll dem US-Auslandsgeheimdienst NSA geholfen haben, europäische Spitzenpolitiker abzuhören. Darunter waren Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück. Das berichten mehrere europäischen Medien am Sonntag, darunter NDR, WDR und die "Süddeutsche Zeitung" (SZ).
Der dänische Auslands -und Militärgeheimdienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) soll der NSA demnach die Nutzung der geheimen Abhörstation Sandagergårdan in der Nähe von Kopenhagen gestattet haben.
Hier befindet sich ein wichtiger Internetknotenpunkt verschiedener Unterseekabel, der angezapft wurde. Die dänische Regierung soll von der Überwachung europäischer Nachbarländer spätestens seit 2015 gewusst haben.
Neben Deutschland waren mindestens in den Jahren 2012 bis 2014 auch Spitzenpolitiker aus Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Frankreich über Dänemark ausgehorcht worden sein, heißt es. Aber auch Ziele im dänischen Außen- und Finanzministerium sowie in einer dänischen Rüstungsfirma wurden ausspioniert - mit Hilfe des dänischen Auslandsgeheimdienstes, wie schon letztes Jahr bekannt wurde. Die gesamte Führung des FE musste bereits zurücktreten.
Foto: Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen, über dts Nachrichtenagentur