Nachdem er in einem offenen Brief die Corona-Berichterstattung der ARD-Anstalt SWR kritisierte, reagierte der öffentlich-rechtliche Sender mit Rausschmiss.
In einem offenen Brief äußert sich ein ARD-Mitarbeiter kritisch zu anderthalb Jahren Corona-Berichterstattung: Der Journalist arbeitet seit 12 Jahren als Redakteur beim SWR. "Ich kann nicht mehr schweigen". Der Sender reagierte mit Rauswurf.
Der SWR hat seinem Mitarbeiter Ole Skambraks nach öffentlichen Äußerungen zur Corona-Berichterstattung gekündigt. Skambraks habe „den SWR und damit die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt durch falsche Tatsachenbehauptungen in der Öffentlichkeit diskreditiert“, sagte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit habe er auch den Betriebsfrieden „empfindlich gestört“.
In dem Brief, der am 5. Oktober auf dem Blog „Multipolar“ unter der Überschrift „Ich kann nicht mehr“ erschien, kritisierte Skambraks die Corona-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk - auch im SWR - als einseitig und nicht ausgewogen. „Er erweckt darin außerdem den falschen Eindruck, dass er direkten Einblick in die redaktionelle Themenplanung und -entwicklung habe, obwohl er an solchen Redaktionskonferenzen in der Regel gar nicht teilnimmt“, erklärte der SWR. Über die laut Skambraks nicht aufgegriffenen Themen sei „in Wahrheit sehr wohl im SWR und der ARD berichtet“ worden.