Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Beschlüsse der Gesundheitsminister begrüßt und die Bevölkerung zu mehr Vorsicht aufgerufen. "Es ist gut, dass die Booster-Impfungen zunächst vor allem für die besonders gefährdeten Gruppen vorgehalten werden", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Es brauche aber mehr zur Brechung der vierten Welle.
"Diese wird wahrscheinlich die letzte große Welle der Pandemie sein, kann aber noch sehr viele Menschenleben kosten." Daher sei es wichtig, dass die Menschen vorsichtiger werden, sagte Lauterbach. "Dazu gehört, möglichst auf betriebliche Weihnachtsfeiern in Innenräumen zu verzichten, an Weihnachten in kleineren Gruppen zu feiern und nicht zum Karneval zu gehen", so der SPD-Politiker.
Dass es erneut zu einem Herunterfahren des öffentlichen Lebens kommen könnte, hält Lauterbach jedoch für unrealistisch. "Es wird keinen Lockdown mehr geben, daher müssen wir auf 2G setzen", sagte er. "Diese Regelung sollte am besten in allen Bereichen greifen, die nicht wie Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien zum täglichen Bedarf gehören."
Zudem brauche es viel strengere Kontrollen der 2G- und 3G-Regeln, forderte Lauterbach. Mit Blick auf die Schulen rief er die Schüler zu freiwilligen Schutzmaßnahmen auf - denn nahezu alle Bundesländer haben inzwischen die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben, auch NRW. "Ich halte es für medizinisch geboten, dass Kinder ihre Maske im Unterricht tragen, auch wenn Länder die Pflicht abgeschafft haben, was ich für einen Fehler halte", sagte Lauterbach.