Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben im November 2021 20 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre gelegen. Insgesamt starben in der Bundesrepublik im elften Monat des Jahres 92.295 Menschen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer Hochrechnung am Dienstag mit. Diese Zahl liegt um 15.612 Fälle höher als der mittlere Wert der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat.
In der 48. Kalenderwoche vom 29. November bis 5. Dezember lagen die Zahlen 28 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 46. Kalenderwoche möglich. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in dieser Woche um 4.148 Fälle oder 23 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre. Beim RKI wurden bislang 1.656 Covid-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Mit Nachmeldungen ist noch zu rechnen.
Demnach erklären die beim RKI gemeldeten Covid-19-Todesfälle den Anstieg nur zum Teil. Für den dadurch nicht erklärbaren Anstieg der Sterbefallzahlen sind den Statistikern zufolge mehrere Ursachen denkbar: So könnten hier unerkannte Covid-19-Todesfälle oder die zeitliche Verschiebung von Sterbefällen innerhalb eines Jahres infolge der zum Jahresbeginn ausgefallenen Grippewelle eine Rolle spielen. Möglicherweise zeigten sich auch die Folgen verschobener Operationen und Vorsorgeuntersuchungen, so das Bundesamt.
Der Beitrag einzelner Effekte lasse sich allerdings derzeit nicht beziffern. Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 45. Kalenderwoche abbilden. In dieser Woche lagen sie in 15 der 16 Bundesländer über dem jeweiligen mittleren Wert der Vorjahre. Am höchsten war die Abweichung in Thüringen (+43 Prozent oder 237 Fälle), Sachsen (+37 Prozent oder 382 Fälle) und Bayern (+30 Prozent oder 758 Fälle). In Bremen lagen die Sterbefallzahlen im Bereich des Vergleichswertes aus den Vorjahren.
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