Gregor Gysi kritisiert, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland auch die dortige Bevölkerung treffen.
»Es kann doch nicht unser Ziel sein, dass es der russischen Bevölkerung schlecht geht«, sagte der außenpolitische Sprecher der Bundestags-Linksfraktion im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Moderator Markus Feldenkirchen und dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD).
Gysi forderte, einige Bereiche von den Sanktionen auszunehmen. »Bestimmte Maschinen würde ich weiterhin liefern, wenn die wichtig sind für einen riesigen Industriebetrieb, der ansonsten zehntausend Leute entlassen muss«, sagte Gysi. Er warnte davor, dass die Sanktionen »Gegenantworten« Russlands zur Folge hätten, etwa im Energiebereich.
Roth verteidigte dagegen die bestehenden Maßnahmen und forderte eine Ausweitung. »Ich bin für mehr Sanktionen und nicht für weniger Sanktionen«, sagte der SPD-Politiker. Er brachte schärfere Restriktionen, insbesondere für die russische Elite, ins Spiel. »Wir müssen diesen Menschen, die im Windschatten von Putin reich und mächtig geworden sind, komplett das Wasser abgraben«, sagte Roth. Er könne nicht akzeptieren, dass Oligarchen etwa in London und Berlin weiterhin Luxuswohnungen kaufen könnten.