Neben Katar soll auch Marokko in den Korruptionsskandal im Europaparlament verwickelt sein. In internen Ermittlungsdokumenten wird einem ehemaligen EU-Abgeordneten vorgeworfen, nicht nur von Katar Geld angenommen zu haben, um politische Entscheidungen im EU-Parlament zu beeinflussen, sondern auch Marokko soll dem Italiener nach Erkenntnissen der belgischen Ermittler zu diesem Zweck Geld gegeben haben. Der "Spiegel" berichtet darüber.
Laut den Ermittlungsdokumenten sollen zwei Familienmitglieder geholfen haben, "Geschenke" zu transportieren, die ihnen der Botschafter Marokkos in einem östlichem EU-Staat übergeben habe, so der Vorwurf. Der Mann wurde vergangene Woche in Belgien festgenommen und sitzt derzeit gemeinsam mit der ehemaligen Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili und deren Lebensgefährten in Untersuchungshaft. Verbindungen zu Marokko hatte der Mann bereits in seiner Zeit als Europaabgeordneter von 2004 bis 2019: Er saß sowohl dem Unterausschuss für Menschenrechte als auch der Delegation für Beziehungen mit den nordafrikanischen Maghreb-Staaten vor.
Foto: EU-Parlament in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur