Die Deutsche Bahn ist erneut Opfer von Saboteuren geworden. Am vergangenen Sonntag brachen die unbekannten Täter an einer Bahnstrecke in Essen-Dellwig in zwei Stellwerkgebäude ein und trennten dort in mehreren Schaltkästen offenbar gezielt wichtige Kabel durch. Die Strecke musste daraufhin zunächst für den Zugverkehr gesperrt werden, wie der "Spiegel" unter Berufung auf "Ermittlerkreise" schreibt.
Sie war erst einen Tag zuvor nach einjähriger Bauzeit wiedereröffnet worden. Dort verkehren ausschließlich Güterzüge, deswegen hat die Öffentlichkeit zunächst auch nichts davon mitbekommen. Der Personenverkehr sei demnach nicht beeinträchtigt worden. Die Reparatur in den beiden Stellwerken war nicht sofort möglich. Dennoch können bereits wieder Güterzüge auf der Strecke fahren. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Fall erinnert an ähnliche Sabotageaktionen im Herbst, als zeitnah im nordrhein-westfälischen Herne und in Berlin Glasfaserkabel des bahninternen Mobilfunknetzes durchtrennt wurden. Daraufhin fiel in weiten Teilen Norddeutschlands der Zugverkehr für mehrere Stunden aus. In diesen Fällen ermittelt inzwischen die Karlsruher Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der "verfassungsfeindlichen Sabotage". Noch immer ist jedoch unklar, ob bei den Aktionen in Herne und Berlin dieselben Täter am Werk waren und ob die Angriffe aufeinander abgestimmt waren. Eine Verbindung zwischen der Sabotage in Essen und den Angriffen im Herbst wird derzeit nicht vermutet, heißt es aus Bahnkreisen. Die Sache sehe "anders aus".
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