Jetzt können nur noch die Mitglieder der SPD verhindern, dass Merkel Kanzlerin bleibt und der europäische “Supernanny”-Staat errichtet wird. Doch sie werden es nicht tun.
"Bezogen auf die durchschnittlichen Zuwanderungszahlen, die Erfahrungen der letzten zwanzig Jahre sowie mit Blick auf die vereinbarten Maßnahmen und den unmit telbar steuerbaren Teil der Zuwanderung – das Grundrecht auf Asyl und die GFK bleiben unangetastet – stellen wir fest, dass die Zuwanderungszahlen (inklusive Kriegsflüchtlinge, vorübergehend Schutzberechtigte, Familiennachzügler, Relocation, Resettlement, abzüglich Rückführungen und freiwilligen Ausreisen künftiger Flüchlinge und ohne Erwerbsmigration) die Spanne von jährlich 180 000 bis 220 000 nich tübersteigen werden."
Von Ramin Peymani
SPD-Chef Martin Schulz hatte die 600 Delegierten auf dem Parteitag in Bonn regelrecht angefleht, für die Neuauflage jenes Bündnisses zu stimmen, das er lange Zeit ausgeschlossen hatte, weil er – wie fast alle anderen Parteien – nicht mit Kanzlerin Merkel zusammenarbeiten wollte.
Eine geplatzte “Jamaika”-Verhandlung und einen Ordnungsruf durch seinen Parteigenossen Steinmeier später will er von seiner vehementen Absage an eine “Große Koalition” nichts mehr wissen. Genauso wie seine ehemalige Generalsekretärin Andrea Nahles, die Merkel & Co. nach dem Wahlabend im September 2017 eigentlich nur noch “eins in die Fresse geben” wollte.
Mit dem Parteitagsbeschluss hat sich die einst stolze SPD endgültig von ihrer langen Geschichte als Volkspartei verabschiedet
Von “staatspolitischer Verantwortung” schwadronieren Schulz und seine Genossen, der selbsterklärte “kleine Mann” aus Würselen fabuliert gar von einer “demokratischen Ausnahmesituation”, in die das gescheiterte “Jamaika”-Projekt die Republik gestürzt habe.
Dabei weiß er so gut wie jeder andere, dass dies grober Unfug ist. Wenn man denn überhaupt von einer “Ausnahmesituation” sprechen mag, dann trifft dies allenfalls auf den Parteienstaat zu, der sich auf dem Tiefpunkt befindet.
Grund dafür ist aber nicht etwa das “Jamaika”-Aus, wie Schulz behauptet, sondern die Serie von Rechtsbrüchen durch die bisherige Bundesregierung, an denen die SPD großen Anteil hat. Die Aufgabe der staatlichen Ordnung, das allgegenwärtige Messen mit zweierlei Maß und die unverhohlenen Angriffe auf die Meinungsfreiheit haben Politik und Rechtsstaat in eben jene Glaubwürdigkeitskrise gestürzt, die der “Großen Koalition” ihr niederschmetterndes Bundestagswahlergebnis beschert hat.
Mit dem Parteitagsbeschluss hat sich die einst stolze SPD nun endgültig von ihrer langen Geschichte als Volkspartei verabschiedet. Sie wird in Zukunft als alleinige Mehrheitsbeschafferin für eine Bundesregierung ausfallen.
Die Zeiten, in denen man von einer “Großen Koalition” sprechen konnte, sind damit vorbei. Martin Schulz weiß das alles. Die jüngsten Umfragen haben bereits einen Fingerzeig dafür geliefert, was ihm und seinen Genossen droht: Schon scheint die 20%-Marke auf absehbare Zeit außer Reichweite.
Als Minister kann Schulz viel effektiver als zu EU-Zeiten dafür sorgen, das Brüsseler Machtzentrum gegen die Bürger abzuschotten
Dass ein Weiterregieren mit Angela Merkel das kleinere Übel sei, ist daher wenig glaubwürdig. Doch Glaubwürdigkeit ist ohnehin nicht das Geschäft der Berufspolitik. Und schon gar nicht das des Brüsseler Bürokraten, der für Deutschland nicht viel übrig hat, sondern sein Augenmerk ausschließlich auf Brüssel richtet.
Außenminister wird der frühere Würseler Bürgermeister werden, ein Traumjob für den Mann, der einst nach einem Jahr ziellosen Umherirrens von seinem damaligen Schulleiter in eine Ausbildung zum Buchhändler vermittelt wurde, nachdem es für die weiterführende Schule einfach nicht gereicht hatte.
Und damit wäre Schulz am Ziel, könnte er doch als deutscher Minister viel effektiver als zu EU-Zeiten dafür sorgen, das Brüsseler Machtzentrum gegen die Bürger abzuschotten, auf dass es nie wieder durch das Störfeuer der Demokratie ins Wanken geraten möge.
Dazu werden mehr und mehr supranationale Institutionen geschaffen, die sich der Legitimierung durch die Wähler entziehen, immer neue Umverteilungsmechanismen verankert, um unwillige Staaten gefügig oder wenigstens erpressbar zu machen, und Abermillionen weit her Gereiste angesiedelt, die keinerlei Leidenschaft verspüren, die Souveränität einzelner Nationalstaaten zu verteidigen.
Jetzt können nur noch die Mitglieder der SPD verhindern, dass Merkel Kanzlerin bleibt und der europäische “Supernanny”-Staat errichtet wird. Doch sie werden es nicht tun. Stattdessen werden sie Ersteres in Kauf nehmen, um Letzteres zu bekommen. Auf Deutschlands Bürger kommen schwere Zeiten zu.
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AfD zu GroKo: EU, Euro, Flüchtlinge