Claudia Roth: Abgeordnete müssen bei WM in Russland Haltung zeigen. Parlamentarier sollten sich mit Oppositionellen treffen, mit Organisationen von Schwulen, Lesben und Transsexuellen.
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat die Bundestagsabgeordneten dazu aufgerufen, sich bei Reisen zur Fußballweltmeisterschaft in Russland mit Oppositionellen und Vertretern sexueller Minderheiten zu treffen.
"Als Bundestagsvizepräsidentin erwarte ich von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages eine klare Haltung: Wenn sie sich vor Ort ein Spiel anschauen, sollten sie auch unsere Werte offensiv vertreten", sagte Roth dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe).
Die Abgeordneten dürften sich "nicht als Kulisse für die Inszenierung der russischen Regierung zur Verfügung stellen", da diese die Menschenrechte massiv verletze, mahnte Roth.
Die Parlamentarier sollten sich stattdessen mit Oppositionellen treffen, mit Organisationen von Schwulen, Lesben und Transsexuellen sowie mit Journalisten. An die Adresse von Angela Merkel (CDU) sagte Roth, die Kanzlerin solle sich gut überlegen, welche Bilder sie bei der WM in Russland produzieren wolle. "Jubeln mit Putin - das geht gar nicht. Wir müssen in Russland für Demokratie und Menschenrechte eintreten. Das erwarte ich von der Regierung."