Die Pest in Madagaskar breitet sich weiter aus. Offiziell gibt es jetzt 124 Tote, fast 1200 Menschen sollen infiziert sein. Betroffene sterben oft innerhalb eines Tages. Hohe Dunkelziffer.
Die Zahl der Toten durch den jüngsten Ausbruch der Pest auf Madagaskar ist auf 124 gestiegen, Tendenz weiter steigend. Mehr als 1100 Menschen hätten sich mit der Krankheit infiziert, knapp 700 davon hätten bislang geheilt werden können, teilte das Gesundheitsministerium mit. Ob die Zahlen verlässlich sind, wird jedoch bezweifelt. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Die hoch infektiöse Krankheit breitet sich immer weiter aus. Inzwischen warnen die Gesundheitsbehörden des Landes davor, dass längst nicht mehr nur die ländlichen Gebiete davon betroffen sind, sondern infolge der Flucht vieler Menschen aus diesen Regionen in die Städte auch dort immer mehr Erkrankungsfälle zu vermelden sind. Das heißt: im ganzen Land gilt nun eine Sicherheitswarnung.
Lungenpest: Betroffene sterben oft innerhalb eines Tages
Der Großteil der Erkrankten leide an der hochgefährlichen Lungenpest. Unbehandelt führt diese oft innerhalb von 24 Stunden zum Tod.
Da sie wie eine Grippe durch Tröpfchen übertragen wird, kann sie sich sehr schnell ausbreiten. Kleinere Ausbrüche der weniger gefährlichen Beulenpest sind auf Madagaskar nicht unüblich, durch die vielen Lungenpest-Erkrankten ist die aktuelle Epidemie jedoch deutlich schwerwiegender.
Pest im 14. Jahrhundert in Europa:
Am Ende des Jahres 1348 lagen in Londons Straßen zahllose Leichen mit riesigen, schwarzblauen Beulen. Der schwarze Tod hatte die Stadt fest in seinem Griff. Die Beulenpest fraß sich damals durch die europäische Bevölkerung, wie ein Feuer durch ein Holzhaus: Jeder zweite Europäer fiel ihr zum Opfer. Zurück blieben Angst, Massengräber und ein Kontinent, der für immer verändert war.