Der DAX ist 2020 unter den Weltbörsen einer der Indices mit der fast schwächsten Entwicklung : - 10%! Das liegt nicht nur an den Unternehmen, sondern auch an Merkel und schleichendem Sozialismus, welcher die Industrie, z.B. Autobranche zerstört.
von Sven Weisenhaus
Nach dem sehr schwachen Wochenauftakt sind im DAX auch heute keine Anzeichen von Stärke zu sehen.
Stattdessen zeigt sich der Index durch die diversen bearishen Signale belastet, die gestern gesendet wurden. Dabei sah es noch am Freitag gar nicht so schlecht für die Bullen aus. Bullishe und bearishe Signale lagen also wieder einmal sehr eng beieinander.
Doch das ist in Seitwärtsbewegungen normal. Und genau davor hatten wir unsere Leser des Target-Trend-Spezial jüngst in den börsentäglichen DAX-Analysen auch wiederholt gewarnt.
Zitat zum Beispiel aus der vorbörslichen Ausgabe vom Freitag: „Man sollte die kurzfristigen Signale nicht überbewerten, weil sich der DAX weiterhin in einer übergeordneten Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau befindet […]. Und Seitwärtsbewegungen sind durch häufige plötzliche und unkalkulierbare Richtungswechsel geprägt.“
Doch schauen wir uns die jüngsten Entwicklungen der Reihe nach an:
In der vergangenen Woche war die Welt der Bullen noch in Ordnung
Am Donnerstag war hier in der Börse-Intern zu lesen, dass der DAX im Tagestief exakt auf dem Niveau der Welle „(w)“ landete (siehe grüner Kreis im folgenden 30-Minuten-Chart) und die übergeordnete Seitwärtsbewegung (siehe gelber Pfeil im Tages-Chart unten) damit auf der Unterseite bestätigt wurde (untere Begrenzung des roten Roundings).
Durch den Bruch der Aufwärtstrendkanäle (grün im 30-Minuten-Chart) lagen zwar kurzfristig bearishe Signale vor, doch übergeordnet betrachtet war noch nichts Schlimmes passiert.
Zumal dem DAX am Freitag eine ordentlich Kurserholung und eine Rückkehr bis an die Aufwärtstrendkanäle gelangen (roter Kreis). Die Seitwärtsbewegung wurde damit zunächst noch fortgesetzt. Und so war zu diesem Zeitpunkt sogar ein erneuter Anstieg bis an das obere Ende der Seitwärtsbewegung denkbar.
Bullenträume zerplatzten
Doch mit der gestrigen Abwärtslücke und dem anschließenden nachhaltigen Rutsch auf ein neues Korrekturtief zerplatzten derartige Bullenträume. Es stellte sich heraus, dass der DAX am Freitag mit dem Rücklauf an die Abwärtstrendkanäle von unten lediglich den Trendbruch getestet und durch das Abprallen von der Trendkanallinie nach unten ihn letztlich bestätigt hat. Mit dem Ausbruch auf ein neues Korrekturtief wurden dann im kurzfristigen Bereich weitere bearishe Signale gesendet.
Das double zigzag lässt die Bullen hoffen
Doch mit Blick auf die Elliott-Wellen-Zählung im Chart oben haben die Bullen noch Hoffnung. Denn letztlich wurde mit den Verlusten von gestern und heute lediglich die laufende Welle C verlängert, womit die Formation des „double zigzag“ nun ihren idealtypischen Verlauf erreicht hat.
Denn das Tief der zweiten ABC-Formation liegt im DAX nun unter dem Tief der ersten, genau so, wie es die theoretische Formation auch erwarten lässt. Und so könnten auf das double zigzag nun bald wieder steigende Kurse folgen.
Rounding-Top steht dem double zigzag entgegen
Doch diesen Hoffnungen der Bullen aus dem double zigzag steht das Rounding-Top entgegen.
So hat der DAX inzwischen die Mittellinie bei 12.235 Punkten klar unterschritten und ein Niveau erreicht, welches er zuletzt am 25. Juni markiert hat (roter Pfeil). Die aktuelle Abwärtsbewegung hat eine ähnliche Dynamik wie die Aufwärtsbewegung von Ende Mai bis Anfang Juni. Und so scheint sich das Rounding-Top zu komplettieren und seine bearishe Wirkung zu entfalten.
Keine leichte Situation für Trader
Diese Kursentwicklung ist für Trader mitunter schwierig zu handeln. Es stehen sich zwei Formationen gegenüber und es findet ein schneller Wechsel zwischen bullishen und bearishen Signalen statt. Viele stellen sich daher die Frage, worauf man setzen soll: Auf eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung nach der Kurserholung vom Freitag? Oder auf ein Ende des double zigzag und damit bald wieder steigende Kurse? Oder auf die bearishe Wirkung des Rounding-Tops?
Nicht ohne Grund hatte ich am Donnerstag vergangener Woche geschrieben, dass eine abwartende Haltung derzeit am sinnvollsten ist. Wenn Sie aber trotz der aktuell schwierigen Situation aktiv sein möchten, dann helfen Ihnen vielleicht folgende Tipps:
Aktuell ist die Ausgangslage eher bearish zu werten. Wenn der DAX aber die Aufwärtslücke vom Montag schließen und die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten zurückerobern kann, wären einige bearishe Signale wieder neutralisiert.
Und in diesem Fall wäre es tatsächlich denkbar, dass nach der Korrektur bzw. Konsolidierung in Form des double zigzag ein neuer Aufwärtstrend einsetzt.
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