Der CDU-Geheimdienstexperte Patrick Sensburg sieht in einer möglichen V-Mann-Tätigkeit des früheren Wirecard-Manager Jan Marsalek für den österreichischen Nachrichtendienst keine Belastung für die deutsch-österreichischen Beziehungen.
"Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass Marsalek sogar Spitzel für mehrere Geheimdienste von unterschiedlichen Staaten war", sagte Sensburg dem "Handelsblatt". "Die deutsch-österreichischen Beziehungen werden hierdurch nicht beeinträchtigt, da es üblich ist, dass jeder Staat seine Quelle nutzt", sagte der Bundestagsabgeordnete weiter.
"Bei der Aufklärung des Wirecard-Skandals sollten Österreich und Deutschland aber nun eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten." Sensburg ist Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestags.
Das Gremium ist für die Kontrolle von Bundesnachrichtendienst (BND), Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und Militärischer Abschirmdienst (MAD) zuständig. Die Mitglieder des Gremiums erhalten regelmäßig interne Einblicke in die Tätigkeit der deutschen Geheimdienste.
Foto: BKA-Fahndungsfotos von Jan Marsalek, über dts Nachrichtenagentur