Ironischerweise führt gerade die politisch vorangetriebene Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, also die Abkehr von fossilen Energieträgern auf sogenannte erneuerbare Energien zu einer höheren Rohstoffnachfrage - auch bei Öl.
von Claus Vogt
Im Dezember 2020 habe ich meine Leser in einer Themenschwerpunkt-Ausgabe auf eine exzellente Kaufgelegenheit bei Aktien des klassischen Energiesektors aufmerksam gemacht. Tatsächlich sind die Kurse der Ölaktien seither stark gestiegen.
Die langfristigen Rahmenbedingungen, die ich damals analysiert und als überaus bullish bezeichnet habe, sind nach wie vor intakt. Durch die Russlandsanktionen werden sie sogar noch verstärkt.
Trotz Klimaschutzpolitik steigender Ölverbrauch
Zumindest in den kommenden 10 bis 20 Jahren wird der Rohölverbrauch weiter steigen. Erst dann wird eine ehrgeizige Klimaschutzpolitik vielleicht für eine sinkende Nachfrage sorgen. Die Umstellung von klassischen Energieträgern auf sogenannte erneuerbare Energien lässt sich eben nicht über Nacht bewerkstelligen. Sie braucht viel Zeit und Geld und – was häufig übersehen wird – jede Menge Rohstoffe und sehr viel Energie.
Ironischerweise führt gerade die politisch vorangetriebene Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, also die Abkehr von fossilen Energieträgern auf sogenannte erneuerbare Energien zunächst zu einer höheren Rohstoffnachfrage. Der Bau von Windrädern, Solaranlagen, Stromleitungen und Elektromobilen verschlingt riesige Mengen an Rohstoffen wie Kupfer, Nickel, Silber, Lithium oder Kobalt, deren Gewinnung und Verarbeitung wiederum sehr energieaufwendig ist.
Ölangebot kaum zu erhöhen
Während die Ölnachfrage steigen wird, kann das Angebot vermutlich nur noch geringfügig erhöht werden, wenn der Ölpreis nicht sehr deutlich steigt. In Europa und einigen afrikanischen und asiatischen Ländern wurde das Maximum der Förderung („Peak Oil“) schon überschritten, hier sinkt die Produktion bereits kontinuierlich. In den USA, wo die Ölförderung in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Boom erlebte, wurde dieser obere Wendepunkt inzwischen wahrscheinlich ebenfalls erreicht.
Das Zünglein an der Waage sind unter diesen Umständen auf der Angebotsseite Russland und der Nahe Osten – mit allen geopolitischen Implikationen, die sich aus dieser Konstellation ergeben. Der damit einhergehende Machtzuwachs der OPEC lässt aus Sicht des Westens wenig Gutes erwarten.
Langfristige Hausse des Ölsektors
Das alles – und einige wichtige zusätzliche Argumente, die allerdings den Rahmen dieses Marktkommentars sprengen würden – spricht dafür, dass sich der klassische Energiesektor in der frühen Phase einer langfristigen Hausse befindet, die wahrscheinlich viele Jahre anhalten wird.
Kurzfristig bietet sich Ihnen jetzt noch einmal eine exzellente Kaufgelegenheit bei ausgewählten Aktien des Ölsektors. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart des US-Ölaktien-ETFs.
US-Ölaktien-ETF in $, Momentum-Oszillator, 2020 bis 2022
Der Ölsektor durchläuft gerade eine typische Korrektur in einem Aufwärtstrend: Rückgang an die steigende 200-Tage-Durchschnittslinie und überverkaufter Momentum-Oszillator. Quelle: StockCharts.com
Steigen Sie jetzt bei unseren Öl-Favoriten ein
Wie Sie auf dem Chart sehen, befindet sich der Ölaktien-ETF seit Ende 2020 in einem Aufwärtstrend. In den vergangenen Wochen kam es zu einer relativ starken Korrektur, in deren Verlauf die Kurse ihre steigende 200-Tage-Durchschnittslinie erreicht haben. Gleichzeitig ist der Preis-Momentum-Oszillator (unten im Chart) in den stark überverkauften Bereich gesunken. In Aufwärtstrends stellt diese Kombination ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis dar, bietet Ihnen also eine hervorragende Kaufgelegenheit.
Darüber hinaus sind ausgewählte US-amerikanische Ölaktien auch aus fundamentaler Sicht höchst attraktiv. Wer unsere Favoriten sind, die wir zum Kauf empfehlen, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.