Trump sorgt für hohe Erwartungshaltung in 2018. DAX zum Jahresschluss schwächer. Kryptomanie hält an: Bitcoins schwächer, Ripple der neue Super-Star. Gold/Silber leicht erholt. Tenbagger-Chancen bei Lithium- und Cannabis-Aktien. D: GroKo oder italienische Verhältnisse?
von Andreas Männicke
Nachdem Trump nun zum Jahresschluss die seiner Ansicht nach „historische“ US-Steuerreform durchgebracht hat, schloss der Dow Jones Industrial Index nahe dem Allzeit-Hoch bei etwas unter 24.800 Indexpunkten, was ein Plus von 25 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet. Der DAX gab am letzten Handelstag durch Gewinnmitnahmen deutlicher nach und schloss nachbörslich bei 12.861 Indexpunkten deutlich unter der „magischen“ 13.000-er Marker. Er stieg damit „nur“ um 12,8 Prozent in 2017.
Dieses Jahr war das Jahr der Superlative für Aktienanleger, denn die Wall Street und auch der DAX, aber auch viele Emerging Markets erreichten neue historische Allzeit-Hochs. 5 Börsen aus Osteuropa konnten 2017 dabei den DAX outperformen. Die Aktien aus Kasachstan konnten sogar um über 50 Prozent zulegen. Die beste Geldanlage der Welt waren aber in diesem Jahr Kryptowährungen mit über Kursverzehnfachungen in diesem Jahr, wobei der Ripple sogar um 5284 Prozent in 1 Jahr und damit weit mehr als de Bitcoin mit + 1148 Prozent ansteigen konnte.
Wall Street im Trump-Fieber
Nach vielen politischen Niederlagen konnte Trump zum Jahresschluss noch einen großen Erfolg mit seiner „historischen“ Steuerreform erreichen, indem nun auch der US-Kongress für die US-Steuerreform stimmte. Nun muss der US-Kongress aber auch die Schuldengrenze von über 20 Billionen US-Dollar anheben, um einen „Goverment Shut down“, also die temporäre Zahlungsunfähigkeit der USA zu vermeiden.
Die Anleger an der Wall Street blicken nun hoffnungsvoll in das Jahr 2018. Unter Trump stieg der Dow Jones Industrial Index immerhin um 25 Prozent seit Jahresbeginn 2017 und der NASDAQ-Index sogar um 27 Prozent. 2017 war auch das Jahr der Technologieaktien wie „FANG & Co. wobei die chinesischen Internetaktien also Alibaba & Co noch besser abschnitten, während der Shanghai Composite Index mit 3296 Indexpunkten nur ein Plus von 6,5 Prozent erreichte.
Der marktbreitere S&P-Index schaffte in den USA ein Plus von 18,9 Prozent. Genauso strak stieg der Nickei 225-Index in 2017. Der Euro Stoxx blieb mit einem Plus von 7,2 Prozent in 2017 wie schon in den Vorjahren deutlicher Underperformer. Ob die US-Steuerreform nun ein Fluch oder Segen ist, wird sich erst in 2018 entscheiden, je nachdem wie das BSP-Wachstum und die US-Unternehmensgewinne gesteigert werden kann oder nicht.
Überbewerteter US-Aktienmarkt durch Aktien-Rückkaufprogramme und Rekord-Wertpapier-Kredite
Nach wie vor ist der US-amerikanische Aktienmarkt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 sehr hoch bewertet. Angetrieben wurde die Aktien-Hausse auch durch die fortgesetzten Aktienrückkaufprogramme und die Rekord-Wertpapierkredite in den USA im Volumen von über 500 Milliarden US-Dollar. Da die amerikanische Notenbank den Zins im Dezember 2017 auf 1,5 Prozent anhob und zudem ab 2018 dem Markt wieder Liquidität entziehen und die Zinsen weiter anheben will, könnte diese künstliche Hausse in 2018 etwas geringer ausfallen oder die Kurse könnte sogar kräftig nachgeben.
Auf der anderen Seite schwimmen viele US-Unternehmen aufgrund der expansiven Geldpolitik der FED in Liquidität. So schiebt alleine Apple eine Kriegskasse von über 200 Milliarden US-Dollar vor sich her, die zum Teil genutzt wird, eigene Aktien weiter aufzukaufen. Zudem kommen in 2018 Rekord-Dividenden zur Wiederanlage auf den Markt.
EZB manipuliert die Aktienmärkte weiter durch fragwürdige Anleihen-Aufkäufe
In Europa will der EZB-Chef Mario Draghi weiterhin bis zu 30 Milliarden Euro (zuvor 60 Milliarden Euro) in den Markt pumpen, wobei das Anleihen-Portfolio eine immer schlechtere Qualität aufweist, wie der Flop der Anleihe von Steinhoff (Poco) mit 10 Mrd. € Verlust zeigte. Aber eine Notenbank kann bekanntlich nicht Pleite gehen, da sie beliebig weiter Geld drucken kann. Die größten „bad banks“ der Welt mit vielen Schrottanleihen im Portfolio der Welt sind aber die Notenbanken, was ganz eindeutig eine dauerhafte Marktmanipulation darstellt, die hoffentlich bald ein Ende hat. Der Weg zur „Normalisierung“, also der Ausstieg aus der „Drogenpolitik der Notenbanken“, wird aber sehr steinig und beschwerlich werden.
Geopolitische Spannungen nehmen zu - der IS ist nicht tot
Zunächst steigt durch die US-Steuerreform aber auch die US-Staatsverschuldung enorm an, was die Anleger noch viel zu wenig im Auge haben. Zudem drohen in 2018 einige geopolitische Konflikte der USA mit Nord-Korea, dem Iran und auch in der Ukraine mit Russland, nachdem Trump entschieden hat, auch Waffen zur „Selbstverteidigung“ in die Ukraine zu schicken.
Auch mit der Erklärung von Jerusalem zur Hauptstadt von Israel hat Trump die „Büchse der Pandora“ in Nahen Osten geöffnet. Auch wenn der IS aus dem Irak mit amerikanischer Hilfe und Syrien mit russischer Hilfe vertrieben wurde, wird sich der IS mit Terroranschlägen wieder melden wie zuletzt in Afghanistan, St. Petersburg und in Kairo.
Politische Unwägbarkeiten in Europa
Zudem gibt es in Europa einige politische Unwägbarkeiten wie die schwierige Regierungsbildung in Deutschland – wird es wohl eine „GroKo“ werden und wie teuer wird sie ggf. für die deutsche Wirtschaft? - und die Parlamentswahlen am 4. März in Italien. Zudem bleibt es abzuwarten, ob die EZB im Laufe des Jahres 2018 einen ähnlichen Weg zur Normalisierung beschreiten wird, wie es die amerikanische Notenbank FED in 2018 versuchen wird. Zudem muss Europa den Brexit verkraften und Großbritannien auch. Abzuwarten bleibt ob sich Macrons Europa-Visionen, die auf Eurobonds, mehr Zentralismus (EU-Finanzminister) und mehr Durchschlagskraft in Europa (sprich Brüssel) hinauslaufen, durchsetzen lässt oder nicht.
Osteuropa wächst mehr als Westeuropa und ist geringer verschuldet: CECE-Index als Outperformer in 2017
Die osteuropäischen Länder wachsen weiter am dynamischsten in Europa mit BSP-Wachstumsraten von 3 bis 5 Prozent und dies bei wesentlich geringer Staatsverschuldung. So können die meisten osteuropäischen Länder die Maastricht-Stabilitäts-Kriterien erfüllen, wovon die meisten westeuropäischen Länder weit entfernet sind. So verwundert es nicht, dass der CECE-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse mit Polen Ungarn und Tschechien im Boot, mit einem Plus von 34,5 Prozent den DAX mit einem Plus von 12,8 Prozent klar outperformen konnten.
Am besten schnitten aber die Aktienmärkte aus Kasachstan (+57 Prozent in Euro und +77 Prozent in USD) und in Lettland (+40 Prozent in Euro) ab und dies nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt.
„Kryptomanie“ hält an
Die beste Geldanlage der Welt bleiben aber trotz den starken Kursschwankungen im Dezember die Kryptowährungen, wobei der Wert der Bitcoins in 1 Jahr auch nach der Korrektur von 17.000 auf 10.625 € um 1148 Prozent, der von Ripple aber um 5284 Prozent und der von Etherum um 8900 Prozent zulegen konnte. Viele neue Kryptowährungen gibt es noch nicht sehr lange, da sie erst in diesem Jahr auf den Markt kamen. Immer mehr junge Leute zocken hier jetzt mit, was schon wieder an die Zeiten des neuen Marktes erinnert, der hernach brutal einbrach. Die „big player“ in dem Spiel-Casino kommen aber auch China und aus Russland.
Am längsten gibt es Bitcoins, die in 5 Jahren um 11.661 Prozent im Kurs anstiegen. Ob die „Kryptomanie“ auch in 2018 anhalten kann, bleibt abzuwarten. Die BaFin warnte zuletzt schon von den allzu spekulativen Exzessen, womit sie Recht hat. Dennoch lohnt es sich für alle Anleger, mit der geradezu revolutionären Blockchain-Technologie intensiver auseinander zu setzen, auch wenn Bitcoins & Co eine Blase sein sollte. Tenbagger-Chancen gab es aber nicht nur bei Bitcoins und Blockchain-Aktien, sind auch bei einigen Modetrends wie bei Lithium- und Cannabis-Aktien, die sich im Kurs vervielfachten.
Gold und Silber als Underperformer leicht erholt
Der Goldpreis konnte sich zwar jetzt wieder auf über 1300 USD-Dollar/Unze erholen und Silber auf fast 17 US-Dollar/Unze, aber damit stieg Gold in 1 Jahr nur um 13,1 Prozent und Silber um 3,9 Prozent in US-Dollar. Gold war also als Geldanlage klarer Underperformer wie auch schon in den Vorjahren, wobei Gold vor allem in Deutschland als Währungsschutz weiterhin gefragt bleibt.
Aber auch China, Russland und die Türkei kaufen Gold weiterhin in großen Stil auf. Wird es wohlmöglich in Zukunft einen goldgedeckten Yuan oder Rubel geben, was den USA gar nicht behagen würde. In Euro waren Gold und Silber sogar im Minus und damit als Geldanlage ein noch größerer Underperformer als in US-Dollar. In den letzten 5 Jahren gab der Goldpreis sogar in US-Dollar um 22,2 Prozent nach und Silber um 44, 3 Prozent gefallen.
Rohstoffe kommen wieder: ETC als profitable Geldanlage
Dagegen stieg das Edelmetall Palladium um fast 50 Prozent in diesem Jahr auf 1064 US-Dollar. Auch in 5 Jahren stieg Palladium um 51 Prozent. Kupfer stieg in diesem Jahr um 32 Prozent auf 7207 US-Dollar/Tonne, ist aber in 5 Jahren noch mit 8,5 Prozent im Minus. Auch Nickel konnte in diesem Jahr um 25 Prozent auf 12.705 US-Dollar/Tonne ansteigen, wobei er in 5 Jahren noch mit 27,6 Prozent im Minus ist.
In Euro waren die Kurssteigerungen bei den Rohstoffen nicht so stark, da der Euro zum US-Dollar in 2017 um 14,4 Prozent auf 1,20 EUR/USD gestiegen ist. So stieg der Palladiumpreis in Euro nur um 33 Prozent und Kupfer um 15 Prozent in Euro. Dies war aber immer noch mehr als der DAX. Anleger können and steigende Rohstoffen über die Exchange Traded Commodities (ETC) der BNP Paribas teilnehmen.
Swiss Commodities Index-Zertifikat von LEONTEQ als Alternative für 2018
Das Jahr 2018 dürfte sehr viel volatiler werden, Insofern bieten sich als Alternative und zur sinnvollen Diversifikation gut managte Long/Short-Rohstoff-Anlagen wie das neue Swiss Commodities Index-Zertifikat von LEONTEQ Securities AG mit der ISIN CH385003030 an, das nun bis zum 15. Januar bei LEONTEQ gezeichnet werden kann. Im Backtest erwirtschaftete das Produkt in den letzten Jahren einen Performance von über 30 Prozent p.a. (nach Kosten), wobei es kein Verlustjahr gab. In 2017 wurde sogar eine Performance von über 50 Prozent (nach Kosten) erreicht.
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