3sat: In der Sendung "Litaraturclub" unterstellt Elke Heidenreich dem deutschen Philosophen Martin Heidegger ein falsches Nazi-Zitat. Hinterher kommt raus, dass sie das Buch gar nicht gelesen hat und sich auf eine fehlerhafte Veröffentlichtung bei der "Süddeutschen Zeitung" bezogen hat.
"Literaturclub" ist eine Sendung des schweizerischen Fernsehens, welche auch im ZDF-Ableger 3sat ausgestrahlt wird. In der letzten Sendung ging es um die "Schwarzen Hefte" des deutschen Philosophen Martin Heidegger. Elke Heidenreich nutzt die Gelegenheit, um die Nazi-Vergangenheit Heideggers herauszustellen. Ihre Aussagen gipfelten in einem angeblichen Zitat aus dem Buch von Heidegger, nachdem dieser geschrieben haben soll: „Die verborgene Deutschheit müssen wir entbergen, und das tun wir, indem wir die Juden endlich beseitigen.“
Der Diskussionsleiter widerspricht und sagt, dass dieses Zitat gar nicht in dem Buch steht. Darauf flippt Heidenreich aus und brüllt "Doch!" und schmeißt das Buch verächtlich auf den Tisch.
Richtig ist: Das Zitat ist falsch. Heidegger hat es nicht geschrieben. Es steht nicht so im Buch.
Noch peinlicher: Heidenreich rudert anschließend (nach der Sendung) zurück. Einen Teil der Formulierung habe sie der „Süddeutschen Zeitung“ entnommen, erklärte sie der „Basler Zeitung“. Was wohl auch heißen dürfte: Sie hatte die „Schwarzen Hefte“ gar nicht gelesen.
Aber jetzt kommt der Hammer: Nicht Heidenreich, sondern der Diskussionsleiter der Sendung (der Heidenreich auf das falsche Zitat aufmerksam machte) wird entlassen. Hintergrund: Diskussionsleiter Stefan Zweifel und Elke Heidenreich sind die Macher des "Literaturclubs".