Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich dagegen ausgesprochen, bereits zum jetzigen Zeitpunkt Entscheidungen für oder gegen eine Verlängerung des Corona-Lockdowns zu treffen.
"Es sind noch einige Tage Zeit bis zur Konferenz mit den Ministerpräsidenten, und diese Tage werden wir auch brauchen, um Klarheit über die Entwicklung der Infektionszahlen und die Verbreitung der Mutation zu erlangen", sagte Scholz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir müssen das Infektionsgeschehen in Deutschland genau im Blick behalten. Für Festlegungen ist es heute zu früh."
Die Reihenfolge möglicher Lockerungsschritte stehe für ihn außer Frage, betonte der Vizekanzler. "Sobald Lockerungen möglich sind, haben Schulen und Kitas für mich oberste Priorität", sagte Scholz. Vor allem für Grundschüler seien die Auswirkungen der unterrichtsfreien Zeit erheblich.
"Das Lerngefälle am Ende der Grundschulzeit liegt schon ohne Pandemie bei bis zu zwei Jahren", sagte Scholz. "Ich mache mir große Sorgen, wie sich weitere Monate ohne Unterricht auf manche Kinder auswirken werden." Auch Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn hatten dafür plädiert, Kitas und Schulen zuerst aufzumachen.
Foto: Verbotsschild in einer Einkaufspassage während Lockdown, über dts Nachrichtenagentur