Gesundheitsminister Lauterbach warnt eindringlich vor zu frühen Lockerungen. „Unsere Strategie ist bisher gut aufgegangen". - Mehrheit erstmals für Lockerungen. Auch Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen kritisiert.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eindringlich vor zu frühen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. „Unsere Strategie ist bisher gut aufgegangen", sagte Lauterbach der BILD am SONNTAG. Mit gezielten Maßnahmen und Boostern sei es gelungen, Alte und Vorerkrankte zu schützen. "Wenn wir aber jetzt zu früh lockern, stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle. Das, was wir in Wochen aufgebaut haben, können wir so in Tagen verspielen.“
In der Bevölkerung gibt es zum ersten Mal seit langer Zeit eine Mehrheit, die sich für Lockerungen ausspricht. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes INSA (1.002 Befragte) für BamS ergeben. Demnach sind 49 Prozent für Lockerungen, 44 Prozent sind dagegen.
Nach der Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen befragt, gaben 53 Prozent an, die 2-G-Regeln im Einzelhandel nicht mehr sinnvoll zu finden (sinnvoll: 42 Prozent). Kontaktbeschränkungen für Geimpfte würden 66 Prozent abschaffen und 27 Prozent beibehalten. 2-G-plus in der Gastronomie finden 49 Prozent nicht mehr sinnvoll und 47 Prozent sinnvoll. Deutliche Unterstützung gibt es dagegen für die Maskenpflicht in Bussen und Zügen (71 Prozent), im Einzelhandel (65 Prozent) und in den Schulen (58 Prozent). Auch die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte finden 64 Prozent sinnvoll.