Die Vorschläge deutscher Politiker zum Energiesparen werden immer absurder. Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) rät zu Minimalhygiene, empfiehlt Waschlappen statt Duschen.
In Zeiten von Gasknappheit und steigenden Preisen sieht sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Energiesparer auf einem guten Weg. „Ich habe ein Elektroauto, ich habe eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Dach“, sagte der Grünen-Politiker der „Südwest Presse“ (Freitag). Seit 25 Jahren erhitze er sein Wasser zu 70 Prozent solar, außerdem habe er eine Pelletheizung bestellt. Kretschmanns Tipp: „Wir heizen in der Regel nur ein Zimmer“, sagte er. „Es ist auch gesünder, wenn man im Haus nicht überall die gleiche Temperatur hat.“ Außerdem müsse man nicht dauernd duschen. „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung“, riet Kretschmann.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hält Energiesparen in in Privathaushalten für unabdingbar. „Keiner soll frieren, aber eine Begrenzung der Raumtemperatur auch in Privatwohnungen muss möglich sein“, sagte nun Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther im Interview mit der WELT am SONNTAG. Wie er das durchsetzen will ist derzeit unklar.
Berins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hat gefordert, im Zweifel die leuchtende Werbung abzuschalten. „Bevor es ans Frieren in den privaten Wohnungen geht, sollten zunächst die Leuchtreklamen im Straßenraum auf den Prüfstand. Da könnte man sofort Strom einsparen“, sagte Kipping der „Berliner Morgenpost“. Außerdem schaltet Berlin die Beleuchtung von 200 Sehenswürdigkeiten ab.
„Angesichts des Krieges gegen die Ukraine und der energiepolitischen Drohungen Russlands ist es wichtig, dass wir möglichst sorgsam mit unserer Energie umgehen. Das gilt auch und gerade für die öffentliche Hand“, sagte Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Deshalb werde man die in Verantwortung des Landes stehenden Gebäude Berlins nicht mehr anstrahlen. „Das ist aus unserer Sicht in dieser Situation gut vertretbar, auch um einen sichtbaren Beitrag zu leisten.“
Kurios: ab 7. Oktober beginnt ausgerechnet in Berlin das Festival des Lichts. Die Hauptstadt wirbt auf ihrer Webseite für ein einmaliges Lichtspektakel: "Erleben Sie Berlin im Lichterspektakel, wenn die ganze Stadt in bunten Farben leuchtet."
Auch wenn Berlin irgendwann ganz dunkel ist: das Aufladen von tausenden Akkurollern und natürlich auch E-Autos steht nicht auf dem Prüfstand.
Wie absurd wird's noch? Michael Mross kommentiert:
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