FDP-Chef Christian Lindner: Erneute Jamaika-Gespräche nach Neuwahlen möglich. Hofreiter kritisiert Lindner wegen Jamaika-Äußerung.
FDP-Chef Christian Lindner hält erneute Jamaika-Verhandlungen für möglich, falls es zu Neuwahlen kommt. „Bei CSU und Grünen gibt es eine neue Führungsmannschaft. In neuen Konstellationen wird neu gesprochen“, sagte Lindner im Interview mit der WirtschaftsWoche.
Auch eine schwarz-gelbe Koalition aus Union und FDP ist für ihn eine Option. „Oder die SPD erneuert sich und erinnert sich an Gerhard Schröder, wie es Sigmar Gabriel derzeit wohl tut“, sagte Lindner. Lindner lobt die Jamaika-Verhandler aus Schleswig-Holstein, insbesondere CDU-Politiker Daniel Günther.
„Es ist kein Zufall, dass ein CDU-Ministerpräsident der nächsten Generation, der neu ins Amt gekommen ist, das geschafft hat.“ Von der Kanzlerin hingegen zeigt sich Linder enttäuscht. „Frau Merkel setzte nach zwölf Jahren auf Kontinuität“, sagte Lindner.
Hofreiter kritisiert Lindner wegen Jamaika-Äußerung
Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat die Ankündigung des FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner kritisiert, nach Neuwahlen wieder für Jamaika-Sondierungen zur Verfügung zu stehen. "Mit seiner Verantwortungsflucht aus den Jamaika-Sondierungen hat Christian Lindner Schiffbruch erlitten", sagte Hofreiter der "Berliner Zeitung" (Online-Ausgabe).
"Jetzt will er offensichtlich persönliche Schadensbegrenzung betreiben und versucht, von seiner Fehlentscheidung mit einer fadenscheinigen Begründung abzulenken." Hofreiter fügte hinzu: "Fakt ist: CSU und Grüne waren mit der CDU bereit, Verantwortung für unser Land zu übernehmen. Es gab keinen inhaltlichen Grund für die FDP, die Sondierungen abzubrechen. Es war Christian Lindner, der sich persönlich davongestohlen hat. Daran ändern seine neuen Einlassungen nichts."