Vor der libyschen Küste "Flüchtlinge" abgreifen und dann in die EU bringen: Malta geht gehen gegen den deutschen Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline" vor.
Sie warten außerhalb der 3-Meilenzone vor Libyen auf Menschen, die mit Gummibooten auf's Mittelmeer fahren - in der Hoffnung gerettet zu werden. Diese werden nicht zurück an ihren Ausgangsort gebracht, sondern in die EU. Verdacht: Die sogenannten Rettungsschiffe arbeiten direkt oder indirekt mit Schleppern zusammen.
Jetzt droht dem deutschen Kapitän des Rettungsschiffs Lifeline ein juristisches Nachspiel. Nach Angaben des maltesischen Rechtsbeistands Neil Falzon soll der Kapitän am Montag in Malta vor Gericht gestellt werden. Ihm werden den Angaben zufolge Verfehlungen im Zusammenhang mit der Registrierung des Schiffes vorgeworfen.
"Wir werden unser Möglichstes tun, um diese Sache aufzuklären und sicherzustellen, dass Hilfsorganisationen nicht zum Ziel werden, weil sie Menschen in Seenot retten", faselte Falzon.
Das Schiff fährt nach Angaben der Dresdner Hilfsorganisation unter niederländischer Flagge, was die dortigen Behörden aber bestreiten. Das Schiff ist nur im Register des Wassersportverbandes eingetragen.
Dem deutschen Kapitän Reisch war auch vorgehalten worden, die Anweisungen der italienischen Behörden bei der Rettung der Migranten vor Libyen ignoriert zu haben. Die Regierung in Rom hatte das Schiff nach eigenen Angaben angewiesen, der libyschen Küstenwache die Bergung zu überlassen. Nach Darstellung der Helfer kam die Küstenwache aber nicht schnell genug zu Hilfe.