Mit dem ESM soll den Märkten wieder einmal vorgespielt werden, dass alle Euro-Mitgliedstaaten solidarisch für alle haften. Das haben wir schon beim EFSF gesehen, man glaubt es immer weniger. In Wirklichkeit interessiert die Märkte nur eine Haftung durch Deutschland. Die meisten anderen Eurostaaten sind ohnehin mehr oder weniger bankrott.
Von Walter K. Eichelburg
In diesen Tagen wird der ESM (Europäischer Stabilitäts-Mechanismus) von den diversen Parlamenten der Eurozone, meist unter lautstarkem Protest der Opposition beschlosssen.
Was ist der ESM? Er soll ein „permanenter“ Nachfolger der bisherigen, versagenden Euro-Rettungsschirme wie EFSF sein. Das Bösartige am ESM ist, dass die Parlamente der Eurostaaten damit ihre Budgethohheit an die ESM-Bürokratie in Brüssel abgeben. Diese Bürokraten sind immun gegen Strafverfolgung und können jederzeit Geld von den Unterzeichnerstaaten abrufen, ohne dass diese sich wehren können. Daher ist überall eine 2/3-Verfassungsmehrheit zur Ratifizierung erforderlich. Die Parlamente geben damit ihr wichtigstes Recht ab: die Budgethohheit. Das ist eigentlich Hochverrat. In Deutschland will das Bundesverfassungsgericht noch vor der Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten darüber entscheiden.
Noch ein Versuch, die Finanzmärkte zu „beruhigen“:
Mit dem ESM soll den Märkten wieder einmal vorgespielt werden, dass alle Euro-Mitgliedstaaten solidarisch für alle haften. Das haben wir schon beim EFSF gesehen, man glaubt es immer weniger. In Wirklichkeit interessiert die Märkte nur eine Haftung durch Deutschland, die meisten anderen Eurostaaten sind ohnehin mehr oder weniger bankrott.
Der ESM leidet wie auch sein Vorgänger EFSF an zwei Grundproblemen:
a) Staaten, die eigentlich schon pleite sind, haften und zahlen da drinnen
b) die Haftungs/zahlfähigkeit auch von Deutschland wird von den Märkten schon angezweifelt.
Der ESM ist daher reiner Unsinn. Nachdem inzwischen wegen Hollandes linker Politik auch die Kapitalflucht aus Frankreich eingesetzt hat, bleiben als wirkliche Euro-Retter nur mehr Deutschland und einige kleinere Staaten.
Auch aus Deutschland hat die Kapitalflucht bereits begonnen, die Fonds ziehen das Geld aus den Bundesanleihen ab, die Zinsen steigen. Sobald das zur Panik wird, sind alle Staaten über die Haftungen aus EFSF und ESM pleite und der Euro ist tot. Warum begehen die Politiker dann diese Art von Hochverrat? Weil man ihnen einredet, damit könnte der Euro noch eine Zeitlang gerettet werden. Und sie selbst müssen noch nicht für den Verlust der Massenvermögen Rechenschaft ablegen.
Der letzte Euro-Rettungsgipfel ist gescheitert:
Am 28. Juni 2012 kamen wieder einmal die EU-Regierungschefs zusammen, um wieder einmal den Euro zu retten – wie schon so oft. Eine Währung, die man retten muss ist eigentlich keine Währung mehr. Auf diesem Gipfel wurde brutalst gestritten, herausgekommen ist praktisch nichts, denn die Italiener interpretieren das „Ergebnis“ total anders als etwa die Deutschen. Das Klima in der Eurozone ist daher vergiftet. Mit Euro-Austritten ist jederzeit zu rechnen.
Nur noch die Zentralbanken stützen den Euro:
Finanziell und politisch haben Euro und Eurozone inzwischen komplett abgewirtschaftet, die Hälfte sind bereits Pleitestaaten, aus denen die Kapitalflucht läuft.
Überall in der Welt hat man panische Angst vor dem Untergang des Euro, weil das auch das eigene Finanzsystem mitreissen wird – Welt-Crash. Man kann den Euro durch Gelddrucken noch eine Zeitlang über Wasser halten, aber die wichtigste Front ist die Goldfront. Laut Jim Willie haben westlichen Grossbanken und Zentralbanken im 1. Halbjahr 2012 bereits 6000 Tonnen Gold auf den Markt geworfen, um den Goldpreis vom Ausbruch abzuhalten. Dieses Gold ging grossteils nach Asien, wo man es mehr schätzt, als im Westen. Viel Gold kann nicht mehr da sein. Wenn der Rest auch weg ist, bricht der Goldpreis spektakulär aus und das Ende von Euro, Dollar, Yen & co. ist da. Vermutlich passiert das noch 2012, eventuell sogar noch im Sommer.