Lieber Leser,
wir schauen uns in dieser Artikelreihe einige wichtige Faktoren für den Goldminenbetreiber Kinross Gold an. Dabei fokussieren wir uns zu Beginn auf die fundamentalen Aspekte und gehen zum Ende hin auf die technische Entwicklung im Kurs der Aktie ein. Zum Schluss ziehen wir ein kurzes Fazit.
Bei welchen Kosten produziert Kinross
Die Kosten von Kinross Gold gehören zu den höchsten unter den größten Goldminenbetreibern. In 2016 hat das Unternehmen bei durchschnittlichen Kosten von 984 US-Dollar je Unze produziert. Das bedeutet einen Anstieg der Kosten von 1,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Für 2017 rechnet das Unternehmen mit Kosten zwischen 925-1025 US-Dollar je Unze. Die Mitte bei 975 US-Dollar liegt etwas tiefer als die durchschnittlichen Kosten in 2016. Die erhöhten Kosten haben auch etwas mit der Qualität der Minen zu tun. Je höher der durchschnittliche Erzgrad, also der Anteil des Goldes je Tonne Gestein, desto geringer fallen die Produktionskosten aus. Die Minen von Kinross Gold weisen im Vergleich keine besonders hohen durchschnittlichen Erzgrade auf.
Verschuldungsquote gehört zu den höchsten
Aus Investorensicht ist besonders bei den Goldminenbetreibern zuletzt die hohe Verschuldungsquote (Schulden / Eigenkapital) in Verruf geraten. Daher haben sich viele davon Einsparungen und dem Schuldenabbau verschrieben. Kinross Gold Verschuldungsquote beträgt 40 %. Zum Vergleich: Barrick Golds Verschuldungsquote liegt bei über 100 % und Newmont Minings Quote liegt bei 43 %. Kinross Gold hat seine Verschuldung in 2016 um 250 Mio. US-Dollar verringert und es fällt bis 2020 keine Zahlung mehr an. In den letzten vier Jahren hat das Unternehmen somit 1 Mrd. an Schulden abgebaut.
Liquidität und Rentabilität sind ok
Zwar bleibt die längerfristige Verschuldung des Unternehmens weiterhin erhöht, die Liquidität von Kinross Gold scheint jedoch unter den Peers zu den besten zu gehören. Gemessen an der Working Capital Quote (Umlaufvermögen/kurzfristige Verbindlichkeiten) übersteigt das Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten um den Faktor 3,3. Das ist positiv aus Sicht der Liquidität. Die Rentabilität könnte jedoch aufgrund der höheren Kapitalbindung leiden. Eine andere Frage ist, ob Kinross in der Lage ist, seine Schulden mit den Gewinnen zu begleichen. Je niedriger die zukünftige Nettoverschuldung im Verhältnis zu dem konstanten EBITDA ausfällt, desto besser. Auch hier kann Kinross Gold eine der niedrigsten Net-Debt-to-EBITDA Ratios vorweisen.