Sparer sind beunruhigt, Medien schlagen Alarm, Politiker sind empört. Doch das nutzt alles nichts. Die Rasur der Geldbesitzer ist kaum zu verhindern. Im Gegenteil: Sie ist programmiert. Die Frage ist nicht ob, sondern wann sie kommt. Und die Frage ist auch: bleibt es bei 10% oder kommt es zur Totalrasur?
Von Michael Mross
Kommt die Sparer-Zwangsabgabe? EZB und Politiker beschwichtigen. Experten wiegeln ab. Nur keine Unruhe schüren - das wäre das Letzte, was wir in diesen fragilen Situation gebrauchen können. Denn wenn die Leute ihr Geld von der Bank holen, dann geht im Finanzsystem sofort das Licht aus.
Doch die Wahrheit ist: Es geht bei der Sparer-Zwangsabgabe nicht um die Frage ob, sondern wann sie kommt.
In unserem Geldsystem ist Geld bekanntlich Schuld. Die Schulden auf der einen Seite sind das Geldvermögen auf der anderen Seite - eine Erkenntnis, die allerdings im Mainstream kaum verbreitet ist. Hier herrscht immer noch die irrige Vorstelleung, dass Geld ohne Schuld existiert. Dies jedoch ist nur noch vergleichbar mit dem Glauben an den Weihnachtsmann.
Die bittere Realität in unserem Geldsystemm ist: Geld und Schuld sind untrennbar miteinander verbunden. Und deshalb ist der Untergang auch programmiert. Wenn der Schuldner nicht mehr kann, verliert der Gläubiger sein Geld. So einfach ist das.
Werden auf der einen Seite Schulden gestrichen, wird auf der anderen Seite Geld vernichtet. Das ist Gesetz in unserem Geldsystem.
Da die Schulden immer weiter steigen und auch jetzt schon nicht mehr rückzahlbar sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu dem unvermeidlichen Schuldenschnitt kommt. Dieser ist praktisch gleichbedeutend mit einer Währungsreform.
Die einzige Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist, wie hoch der Schnitt ausfallen wird. Sind es nur 10%? Oder vielleicht doch mehr? Bei der letzten Währungsreform in Deutschland 1948 waren es übrigens 90%!
Bei der vom IWF vorgeschlagenen 10%-Abgabe hat man zwar für einige Jahre wieder Luft - aber sie löst das Problem nicht. Wahrscheinlich ist deshalb, dass ein höherer Schnitt erfolgt, wenn man schon diesen Weg gehen will. Denn wenn es nur 10% sind, dann weiß sicherlich jeder, dass die Tage gezählt sind, bis es zu einer neuen Zwangsabgabe kommt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zwangsabgabe größer ausfällt, ist sehr hoch. Wer die Kaufkraft seines Vermögens retten will, der muss also jetzt handeln. Ansonsten droht zu einem späteren Zeitpunkt die Totalrasur. Das IWF Gedankenspiel mit der Sparer Zwangsangabe war nicht der Anfang. Auch die Boston Consulting Group (BCG) hatte bereits entsprechende Vorschläge unterbreitet. Alles Testballons, um zu schauen, wie die Bevölkerung reagiert. - Ist es Zufall, dass einer der BCG-Topmanager nun ins Finanzministerium gewechselt ist?
Gold und Silber bieten sich als Schutz an, obwohl die Kurse derzeit sehr volatil sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Preise sogar weiter fallen - zumal wir derzeit eher in einer deflatorischen Phase sind, die übrigens für das Finanzsystem viel gefährlicher ist als eine Inflation. Doch am Ende gilt: Lieber den Krüger Rand in der Hand als ein Tausender auf der Bank.
Wenn sich dieses unheilvolle Papiergeldsystem dereinst in Luft auflöst, bleibt jedenfalls nichts mehr übrig. Wer keine entsprechende Vorsorge tätigt, der wird am Ende fast alles verlieren. Das ist die bittere Realität in einem Fiat-Money System, von dem übrigens noch keines in der Menschheitsgeschichte überlebt hat. Das einzige, was blieb, war Gold und Silber.
Ludwig von Mises:
„Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems kommen soll“.
Zum Buch: „Der Währungscrash kommt“