Der seit 2009 von der Bundesregierung angekündigte Ausbau der Internetversorgung über Breitbandkabel ist derzeit Thema der Arbeitsgruppe Wirtschaft. In den laufenden Koalitionsverhandlungen bestehen bereits Pläne zur Umsetzung flächendeckender Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde. Allerdings ist der Zugang zum World Wide Web besonders in ländlichen Gebieten nur lückenhaft verfügbar und soll deswegen bis 2018 vollständig realisiert werden.
Nach dem Wechsel von terrestrischem auf digitalen Fernseh- und Radioempfang wurden Frequenzen frei, mit denen die Internetversorgung der ländlichen Gebiete vorerst gewährleistet werden sollten. Dennoch landete Deutschland in einem Ländervergleich zur Verfügbarkeit von ultraschnellen Internetverbindungen im Jahr 2012 nur auf den hinteren Plätzen. Über 80 Prozent der deutschen Haushalte verfügen heute über einen Internetzugang. Vor vier Jahren waren es noch 73 Prozent. Jedoch sind nur zirka 30 Prozent deutscher Surfer über Breitbandkabel im Netz, und selbst diese Nutzer erreichen selten die mögliche Geschwindigkeit von 16 Megabit pro Sekunde. In Küsten- und Berg-Regionen sieht es noch schlechter aus, denn diese Regionen gelten als weiße Flecken auf der DSL-Landkarte der Bundesrepublik. Das Defizit soll nun bis 2018 mit zusätzlichen Investitionen aus dem Bund ausgeglichen werden. Das ist vor allem hinsichtlich der steigenden Datenmengen, die zukünftig in immer besserer Qualität ausgetauscht werden, von Bedeutung.
Technischer Fortschritt drängt zur Erweiterung
Experten zufolge wird der Bedarf an schnellen Leitungen durch neue Technologien in den kommenden Jahren noch um ein Vielfaches steigen, sodass die Pläne der Arbeitsgruppe bald schon nicht mehr zeitgemäß sein werden. Die Unterhaltungsindustrie verlangt dem Netz für Bewegtbilder in Full High Definition bereits jetzt Höchstleistungen ab. Der Datenverkehr über das Cloud-Computing stellt zusätzliche Ansprüche an schnelles Internet. Da die viel diskutierte Auslagerung von IT-Ressourcen in die Cloud, ein Konglomerat von Servern, auf denen Daten auf Abruf bereit stehen, als zukunftsträchtiger Fortschritt gilt, kann er folglich nicht außer Acht gelassen werden.
Provider können hohe Übertragungsraten bereits anbieten
Internetanbieter haben ihre Services schon auf die von der Regierung geplanten Raten ausgeweitet. Mit einer Kombination aus Glasfaser- und Kupferkabel kann man in vielen Gebieten, vor allem in Großstädten, Daten mit einer Geschwindigkeit von 50 Megabit in der Sekunde herunterladen. Dabei werden Signale zunächst durch Glasfaserleitungen übermittelt. Je nach Verfügbarkeit im Gebäude verlaufen die letzten Distanzen über das "alte" Kupferkabel zum Konsumenten. Zu möglichen Download-Geschwindigkeiten und den unterschiedlichen Tarifen kann man sich unter http://dsl.1und1.de/ informieren. Provider können außerdem Auskunft über die Verfügbarkeit des Netzes im jeweiligen Einzugsgebiet geben. Noch höhere Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde lassen sich nur durch einen direkten Anschluss an das Glasfasernetz realisieren. Da der dazu nötige Umbau jedoch kostenintensiv ist, greift man bisher auf die Mischform zurück.