Weil Strom immer knapper wird plant Frankreich rotierende Strom-Abschaltungen im ganzen Land. Betroffen jeweils bis zu 6 Millionen Kunden. Die Stromkriese in Frankreich könnte ganz Europa erfassen.
Weil Strom immer knapper wird plant Frankreich im Winter den Strom stundenweiseeise für einzelne Regionen abzuschalten. Hintergrund sind Abschaltungen von Atomkraftwerken wegen Wartungsarbeiten. Laut Regierungskreisen könnten bis zu sechs Millionen Menschen gleichzeitig betroffen sein. Außerdem könnte sich der Stromausfall auch auf Schulen, Züge und kritische Infrastruktur ausbreiten.
Ein Krisenstab, der mehrere Ministerien umfasst, arbeitet derzeit an Vorbereitungsplänen. Angenommen werden dabei sechs bis zehn Stromausfälle im Winter. Der Strom werde – im Krisenfall – auch nicht in gesamten betroffenen Département (Verwaltungsbezirk) abgestellt, sondern lediglich in kleineren, zuvor festgelegten Gebieten. Die Bevölkerung solle bis spätestens 17 Uhr am Vortag darüber informiert werden. Es sei möglich, dass Schulen morgens nicht öffnen könnten, da sie weder Licht noch Heizung einschalten könnten.
Haushalte und Unternehmen sind aufgerufen, Innenräume auf höchstens 19 Grad zu heizen. In Paris muss ab Donnerstag Leuchtreklame zwischen 23.45 und 6.00 Uhr abgeschaltet werden. Die Ursachen für die Probleme liegen in zahlreichen abgeschalteten Atomkraftwerken. Zuletzt waren 23 von 56 Reaktoren heruntergefahren, teils wegen verzögerter Wartungsarbeiten, teils wegen technischer Probleme.
Die Stromkrise in Frankreich könnte zu einer Kettenreaktion in ganz Europa führen. Denn auch in anderen Ländern wird der Strom knapp. Die Situation könnte sich noch dramatisch verschärfen, wenn Frankreich zum Stromimporteur wird.