Der Manager sieht in dem aktuellen Geschäftsmodell des VW-Konzerns auch gute Chancen, den Sportwagenhersteller erfolgreich weiter zu entwickeln. Das Konzernmodell von Volkswagen bestehe aus der Führungsgesellschaft Volkswagen AG und derzeit neun starken Marken. Diese seien mitnichten nur Hülsen, sondern betrieben ihr Geschäft eigenständig mit eigenen Produkten, eigenen Standorten, eigener Geschäftsführung, eigener Entscheidungskompetenz und Identität. Zugleich profitiere aber, so Pötsch, jedes einzelne dieser Unternehmen von den hohen Synergien, die im Konzern realisiert werden könnten. Mit dieser Philosophie habe sich zum Beispiel Audi unter dem Dach von Volkswagen hervorragend weiter entwickelt. Audi betreibe sein Geschäft eigenständig, profitiere aber davon, wenn es im Konzern kostengünstigere Lösungen gebe. „Es gibt keinen Grund, warum das aktuelle Geschäftsmodell von Porsche nicht auch in einem solchen kooperativen und auf dezentralen Entscheidungen basierenden Umfeld, wie wir es im Volkswagen Konzern geschaffen haben, funktionieren sollte“, sagte Pötsch der WELT.
Zugleich bekräftigte Pötsch das Ziel, dass der VW/Porsche-Konzern im Jahr 2018 die Nummer eins in der Automobilindustrie sein wolle. „Ich denke, wir können es durchaus auch etwas früher erreichen“, sagte Pötsch. Dass es nicht noch schneller gehe, liege auch daran, dass VW in den USA noch nicht stark genug sei. „Ohne eine bedeutende Stellung dort, ist es fast unmöglich, Weltmarktführer zu werden“, so der VW-Finanzvorstand weiter. VW werde 2010 mit dem ersten Fahrzeug, das speziell für die USA entwickelt wurde, auf den amerikanischen Markt kommen und 2011 das zweite Modell nachschieben. Ziel sei es, den Konzernabsatz in den USA von aktuell unter 300.000 Autos in den kommenden Jahren zunächst auf eine halbe Million Fahrzeuge zu bringen.