Der Euro-Rettungsfonds, welcher ursprünglich nur für Pleitestaaten geschaffen wurde, soll nun auch europäischen Pleitebanken helfen. Banken, die durch den Stresstest fallen, können sich im Rettungstopf bedienen. Im Klartext heisst das: Deutsche Steuergelder für bankrotte Banken der Südschiene.
Der Krisen-Fonds für notleidende Euro-Staaten könnte auch bei einem Durchfallen europäischer Banken durch die sogenannten Stresstests zum Einsatz kommen. Das teilte am Dienstag EU-Währungskommissar Olli Rehn mit. Mit einer Inanspruchnahme des Fonds durch die Banken rechne Rehn nach eigener Aussage aber nicht.
Die Stresstests sollen 91 europäische Banken auf ihre Krisenfestigkeit hin überprüfen. Der Notfall-Fonds mit einem Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro war im Mai geschaffen worden, um bei Bedarf für finanziell angeschlagene Euro-Staaten einzuspringen.
Die Ausweitung des Rettungsschirms auf europäische Pleite-Banken könnte im Zweifelsfall enorme Auswirkungen haben. Im Klartext bedeutet es, dass mit deutschen Steuergeldern Wackel-Kandidaten in der Südschiene gerettet werden. Noch krasser könnte die Zahlung ausfallen, wenn die Südschiene sich aus dem Rettungsfonds ausklinkt. Das gilt für den Fall, dass Länder sich nicht mehr refinanzieren können aufgrund gestiegender Zinsen.