Der CDU-Bundesvorstand hat in der Nacht zu Dienstag nach über sechs Stunden Debatte für Armin Laschet als Kanzlerkandidat gestimmt.
Laut Teilnehmerangaben stimmten 31 Vorstandsmitglieder für Laschet, 9 für Markus Söder, 6 enthielten sich. Zuvor war im CDU-Bundesvorstand mit 29 gegen 14 Stimmen die Einberufung einer Kreisvorsitzendenkonferenz abgelehnt worden.
Streit hatte es nicht nur um die "K-Frage" gegeben, sondern auch um das Abstimmungsverfahren. Im Bundesvorstand sind auch beratende Mitglieder und Gäste, die aber schließlich nicht mit abstimmen durften. CSU-Chef Markus Söder hatte zuvor angekündigt, ein entsprechendes Votum der Schwesterpartei anzuerkennen. Groll dürfte es aber an der Parteibasis und auch in der Unionsfraktion geben. Dort galt Söder als klarer Favorit.
CSU-Chef Markus Söder will einem Medienbericht zufolge den Weg für eine Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Armin Laschet freimachen. Der bayerische Ministerpräsident werde das Votum des CDU-Bundesvorstands für Laschet als Kanzlerkandidat wohl akzeptieren, berichtete die "Bild" am Dienstagvormittag unter Berufung auf Parteikreise. Damit stünde einer Kandidatur Laschets dem Vernehmen nach nichts mehr im Wege.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat CDU-Chef Armin Laschet zur Kanzlerkandidatur der Union gratuliert. "Herzlichen Glückwunsch, lieber Armin Laschet, zur neuen Aufgabe als Kanzlerkandidat der Union", ließ sie sich am Dienstag von Regierungssprecher Steffen Seibert bei Twitter zitieren. "Ich freue mich auf die kommenden Monate unserer Zusammenarbeit."
Foto: Armin Laschet, über dts Nachrichtenagentur