Die Bundesärztekammer fordert eine gründlichere Erfassung der Infektionslage in Deutschland: "Wir brauchen endlich repräsentative Bevölkerungstests auf das Coronavirus, wie es sie zum Beispiel in Großbritannien schon lange gibt", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Nur so ließen sich die Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf eine valide wissenschaftliche Grundlage stellen. Wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Ansteckungsrisiko in den Schulen etwa seien nach wie vor nicht eindeutig.
"Wenn die Inzidenz unter Jugendlichen steigen sollte und sie nach den Schulschließungen oder in den Ferien wieder sinkt, kann das natürlich auch mit den massenhaften Schnelltestungen zusammenhängen, die seit einigen Wochen Voraussetzung für den Präsenzbetrieb sind", so Reinhardt. "Wir wissen es einfach nicht genau."
Der Bundestag hatte am Mittwoch die bundesweite Corona-Notbremse beschlossen. Die Regelungen sind an Inzidenzwerte geknüpft. Ab einem Schwellenwert von 165 sollen die Schulen wieder in Distanzunterricht gehen. Mehrere Politiker zeigten sich besorgt über die vergleichsweise hohen Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen.
Foto: Corona-Selbsttests, über dts Nachrichtenagentur