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Zwei von drei Ungeimpften wählen AfD oder Die Basis

Rund zwei Drittel aller erwachsenen ungeimpften Wähler in Deutschland haben bei der Bundestagswahl 2021 für Parteien aus dem eher rechten politischen Spektrum gestimmt.

Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor, die dem SPIEGEL vorliegt.
 
Demnach haben 50 Prozent der ungeimpften Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl im September ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Das ist laut Forsa das Ergebnis einer Analyse von soziodemografischen Angaben der insgesamt 3.048 Menschen, die für die Umfrage zwischen Ende September und Mitte Oktober befragt wurden.
 
Der Stimmenanteil der AfD unter den Ungeimpften wäre damit fast fünfmal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung: Bei der Wahl erreichte die AfD 10,3 Prozent der Zweitstimmen.
 
Weitere 15 Prozent der Befragten votierten laut Umfrage für die sogenannte »Querdenker«-Partei »Die Basis«. Diese Neugründung hatte bei der Bundestagswahl insgesamt nur 1,4 Prozent aller Stimmen gewonnen.
 
Beauftragt wurde die Studie ursprünglich vom Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU). Das Ministerium hatte die Ergebnisse schon vor Wochen veröffentlicht – allerdings ohne Angaben zur Parteienpräferenz der Nicht-Geimpften. Denn diese war, wie Spahns Haus betont, nicht Teil des Auftrags.
 
Forsa führte diesen Teil der Studie auf eigene Veranlassung durch, wie das Meinungsforschungsinstitut gegenüber dem SPIEGEL bestätigte.
 
Demnach sind die drei größten Fraktionen im Bundestag unter Ungeimpften extrem unbeliebt.
 
Für die SPD votierten laut der Befragung nur 5 Prozent der Ungeimpften; sie hatte die Wahl mit 25,7 Prozent aller Stimmen gewonnen. Die Union kam bei Forsa unter den Nicht-Immunisierten auf 6 Prozent; das war weit unter dem Wahlergebnis von 24,1 Prozent. Für die Grünen votierten ganze 3 Prozent der Umfrageteilnehmer; bei der Bundestagswahl hatte die Partei insgesamt 14,8 Prozent erhalten.
 
Etwas schwächer als bei der Wahl schnitten in der Ungeimpften-Befragung die FDP und die Linke ab. Die Liberalen, die sich immer wieder für lockerere Corona-Maßnahmen stark machen, kamen hier auf 10 Prozent, die Linkspartei auf 4 Prozent.
 
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass sich bislang Ungeimpfte von den regierenden Parteien wohl kaum noch umstimmen lassen. Andererseits müssen weder die bislang regierende Große Koalition noch die Parteien des künftigen Ampelbündnisses – abgesehen von der FDP – fürchten, durch strengere Schutzmaßnahmen potenzielle Wählerinnen und Wähler zu vergraulen.

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