Innerhalb der russischen Armee wurden wenige Wochen vor Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine Szenarien eines Nuklearschlags gegen Deutschland besprochen. Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, haben westliche Nachrichtendienste Ende vergangenen Jahres Funksprüche der russischen Marine von einem Manöver auf der Ostsee abgefangen. In der abgehörten Kommunikation wurde demnach von Nuklearschlägen gegen Deutschland gesprochen, wobei drei Ziele genannt wurden: Berlin, die US-Air Base in Ramstein und der Fliegerhorst Büchel, wo die US-amerikanische Armee Atombomben lagert.
Wie der "Spiegel" weiter berichtet, interpretieren Sicherheitsexperten in den westlichen Diensten die Funksprüche unterschiedlich. So hieß es einerseits, es sei üblich, dass in einer militärischen Übung der Einsatz von Atomwaffen diskutiert und trainiert werde, auch bei Manövern der NATO komme das vor. Eine reale Gefahr müsse damit nicht verbunden sein. Andere Experten halten es für möglich, dass die Russen in dem Wissen, abgehört zu werden, die Ziele bewusst genannt haben, um den Westen einzuschüchtern und Angst zu schüren. Wie ernsthaft der russische Präsident grundsätzlich den Einsatz von Atomwaffen in dem Krieg erwägt, auch darüber sind sich die Experten uneins.
Foto: Russisches Kriegsschiff, über dts Nachrichtenagentur