Deutschland ist unten, nun auch im Fußball. Das ist die Realität, die sich nicht länger weg lügen lässt. Doch versucht wird es mit Sicherheit weiterhin. Denn der Absturz geht weiter.
von Wolfgang Hübner
Es stimmt schon: Fußball ist auch nur ein Spiel. Das können die bei der WM in Katar enttäuschten Belgier oder Dänen sagen, aber gewiss nicht die wiederum schon in der Vorrunde ausgeschiedenen Deutschen. Denn sie waren es, DFB, Regierung, Medien und auch weite Teile der Bevölkerung, die fast um jeden Preis das erste WM-Turnier in einem arabischen Land politisieren und moralisieren wollten.
Das ist dem Deutschland der „Ampel“ und der politischen Selbstdemütigung gewaltig misslungen. Der größte Staat der Europäischen Union blickt nicht mehr nur in den Abgrund, er stürzt schon in diesen. Und im Weltpublikum ist wahrscheinlich niemand, der das bedauert oder dabei auch nur Mitleid empfindet.
Der viermalige Fußballweltmeister kommt heute nicht nur geschlagen nach Frankfurt – das kann im Sport passieren -, sondern auch demoralisiert und blamiert. Was von dieser WM in Katar für und von Deutschland in Erinnerung bleiben wird, das sind die so peinlichen wie größenwahnsinnig anmutenden Bilder der „Mannschaft“ mit der kindischen Maulkorb-Geste sowie der Antifa-Innenministerin mit anmaßender Regenbogen-Binde am nackten Arm.
Aber kein Fußballsieg, keine dramatische Niederlage, kein schönes Tor der Deutschen bleibt von der WM in Katar, sondern nichts anderes als sportliches Versagen und politische Torheit. Das ist kurz vor Ende des Jahres eine bittere, ja katastrophale Bilanz. Aber sie ist hundertprozentig selbstverschuldet, selbstgemacht, selbstgewollt.
Deswegen sollte besser gar keine Diskussion darüber beginnen, ob die Spanier aus taktischen Gründen die Japaner gewinnen haben lassen. Selbst wenn es so wäre: Dann sei an das berüchtigte Spiel Deutschlands gegen Österreich bei der WM in Spanien 1982 erinnert, dessen Opfer damals die tapferen Algerier waren.
Doch in einem Staat, der es ebenso wie sein Volk demütig hinnimmt, vom mächtigsten „Verbündeten“ zum willenlosen Vasallen degradiert zu werden und die Gasversorgung mutwillig zerstört zu bekommen, gibt es ganz andere und viel existenziellere Probleme als eine mögliche spanisch-japanische Fußballkooperation.
Deutschland ist unten, nun auch im Fußball. Das ist die Realität, die sich nicht länger weg lügen lässt. Doch versucht wird es mit Sicherheit weiterhin. Denn der Absturz geht weiter.