Nach dem Großangriff von US-Hedgefonds auf deutsche Aktien war die Furcht vor einem Absturz groß. Aber auch Hedgefonds können sich irren. Kann der DAX trotzdem neue Hochs erklimmen? Eine Analyse.
Von Robert Schröder
Der DAX kommt, im Gegensatz zu den US-Indizes, kaum vom Fleck. In der letzten Handelswoche reichte es nur für ein symbolisches Plus von 0,52 Prozent auf Future-Basis. Nach dem kleinen Crash Anfang Februar sitzt der Schreck vielen Anlegern und Tradern noch immer in den Knochen.
Auch vor dem Hintergrund, dass der weltweit größte Hedgefonds Bridgewater massiv den DAX shortet, lässt nur wenige Marktteilnehmer an einen Trendwechsel glauben. Warum der DAX aber ausgerechnet jetzt eine Frühjahrsrally vorbereiten könnte, lesen Sie im Folgenden.
Bridgewater bekommt den Hals nicht voll genug
Es war am 21. Februar nur eine kleine Randmeldung. Doch Bridgewater hat seine Short-Positionen bereits zurückgefahren. Nicht auszudenken, wenn der Hedgefonds womöglich seine Positionen weiter reduzieren oder gar “drehen” muss, weil der DAX doch nicht wie erwartet weiter crasht, sondern steigt. Stichwort: Short Squeeze! Ich sehe schon die mögliche Schlagzeile vor meinem inneren Auge: “DAX explodiert über 13.000 Punkte – Bridgewater massiv unter Zugzwang” …
Was viele in diesem Zusammenhang gerne vergessen: Hinter Hedgefonds stehen auch nur Menschen. Und auch Hedgefonds liegen nicht immer richtig. Es ist ein typischer Fall, dass die Unternehmensführung, die ja bereits gut an dem jüngsten Abverkauf verdient hat, jetzt offenbar den Hals nicht voll genug bekommen kann …
Charttechnik signalisiert Entspannung
Dass der DAX tatsächlich wieder über 13.000 und auf neue Rekordhochs steigen kann, hatte ich bereits am 11. Februar mit “DAX und Dow: Jetzt kommt der ganz große Crash! Ganz sicher!” erläutert und skizziert. An den Aussichten hat sich nichts geändert.
Jetzt sind wir aber ein gutes Stück weiter, was zum einen an den letzten beiden Wochenkerzen (beides positive Reversal-Kerzen!) und zum anderen an dem Wiedereintritt in den steigenden Trendkanal liegt.
Mit dem Wochenschlusskurs von 12.544 (Future) wurden nun 38.2 % des letzten Abwärtsimpulses korrigiert. Diese Woche wird es dann aber richtig spannend. Denn dann trifft der DAX auf ein wichtiges Widerstandsbollwerk, das bei Überwindung (über ca. 12.644) für zusätzliche Entspannung sorgen dürfte.
Sprich: der DAX könnte dann weiter steigen und seine begonnene Aufwärtsbewegung weiter dynamisieren. Die Wahrscheinlichkeit von ca. 14.000 im Rahmen der Welle 5 würde dann nochmals kräftig ansteigen.
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.