Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Bundesregierung aufgefordert, bald zu klären, wann eine vierte Impfung gegen Corona kommt. "Klar ist: Wir müssen uns auf jeden Fall frühzeitig auf eine mögliche vierte Impfung vorbereiten, wir brauchen Planungssicherheit", sagte er dem Nachrichtenportal ntv.de. "Denn Voraussetzungen für die vierte Impfung sind unter anderem genug Impfstoff, entsprechende wissenschaftliche Empfehlungen sowie eine flächendeckende Impfinfrastruktur."
Der Bund habe bereits die weitere hälftige Finanzierung der Impfzentren zugesagt, "was ich sehr begrüße", so Holetschek. "Ich fordere den Bund auf, hier auch rasch auf wissenschaftlicher Ebene Klarheit zu schaffen, wann eine vierte Impfung den größtmöglichen Schutz bietet." Die Daten aus Israel seien wohl diesbezüglich leider noch nicht so aussagekräftig. "Ich hoffe, dass bald bessere Daten vorliegen, gerade im Hinblick auf die vulnerablen Gruppen in Alten- und Pflegeheimen, deren Booster-Impfungen teils schon länger zurückliegen. Für sie brauchen wir rasch Klarheit." Der Fuldaer Immunologe Peter Kern plädierte für eine vierte Impfung bereits nach spätestens drei Monaten. "Jedes Immunsystem braucht `Wiederholungslektionen` für eine einmal gelernte Immunantwort", sagte er ntv.de. "Das können Infektionen mit dem bestreffenden Erreger oder Booster-Impfungen sein." Schwächere Immunsysteme behielten eine Lektion aber nicht so lange und auch nicht so intensiv. Diese Menschen seien im Falle einer Infektion auch viel stärker gefährdet, schwer zu erkranken. "Deswegen müssen sie häufiger geimpft werden. Für sie muss die zweite Boosterung bald kommen, spätestens drei Monate nach der ersten."
Foto: Impfspritze mit Impfstoff von Biontech, über dts Nachrichtenagentur