In einem Video kündigt Meta-Chef Mark Zuckerberg eine Revolution bei Facebook an. Er gibt zu, dass die Meinungsfreiheit durch Faktenchecker manipuliert und eingeschränkt wurde. Außerdem sollen wieder mehr kontroverse Meinungen zu Themen der Zeit zugelassen werden.
Meta-Chef Marc Zuckerberg:
Erstens werden wir unsere Faktenprüfer abschaffen und sie durch ein Community-Notes-System nach dem Vorbild von X ersetzen, zunächst nur in den USA. Nachdem Trump 2016 zum ersten Mal gewählt wurde, haben die traditionellen Medien ununterbrochen darüber geschrieben, dass Falschinformationen eine Bedrohung für die Demokratie seien. Wir haben in gutem Glauben versucht, diese Bedenken zu adressieren, ohne uns zu „Wächtern der Wahrheit“ aufzuschwingen. Doch die Faktenprüfer waren einfach zu politisch voreingenommen und haben mehr Misstrauen gesät, als sie jemals Vertrauen schaffen konnten – besonders in den USA. In den nächsten Monaten werden wir deshalb ein umfassenderes Community-Notes-System einführen.
Zweitens werden wir unsere Inhaltsrichtlinien vereinfachen und eine Reihe von Beschränkungen – etwa zu Einwanderung und Geschlechterfragen – aufheben, die nicht mehr mit dem übereinstimmen, was in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Was ursprünglich als Bewegung für mehr Inklusivität gedacht war, wird immer häufiger dazu genutzt, andere Meinungen mundtot zu machen und Menschen mit anderen Ideen auszuschließen – und das ist zu weit gegangen. Ich möchte sicherstellen, dass Menschen ihre Überzeugungen und Erfahrungen auf unseren Plattformen teilen können.
Drittens ändern wir die Art und Weise, wie wir unsere Richtlinien durchsetzen, um die Fehler zu reduzieren, die den Großteil der Zensur auf unseren Plattformen ausmachen. Bisher haben wir Filter eingesetzt, die alle potenziellen Richtlinienverstöße scannen. Jetzt werden wir diese Filter auf illegale und schwerwiegende Verstöße konzentrieren. Bei geringfügigeren Verstößen werden wir darauf setzen, dass jemand einen Beitrag meldet, bevor wir handeln. Das Problem ist, dass unsere Filter Fehler machen und viel zu oft Inhalte entfernen, die eigentlich in Ordnung sind. Durch die Anpassung dieser Filter werden wir die Zensur auf unseren Plattformen deutlich verringern. Wir werden außerdem dafür sorgen, dass unsere Filter erst bei wesentlich höherer Sicherheit Inhalte entfernen. Natürlich ist das ein Kompromiss. Wir werden weniger schädliche Inhalte erwischen, dafür aber auch weniger harmlose Beiträge und Konten versehentlich löschen.
Viertens holen wir wieder mehr politische Beiträge zurück. Eine Zeit lang hat die Community weniger politische Inhalte sehen wollen, weil sie die Leute gestresst haben. Also haben wir sie nicht mehr so oft empfohlen. Aber inzwischen fühlt es sich so an, als seien wir in einer neuen Phase, und wir bekommen Rückmeldungen, dass viele Menschen diese Inhalte wieder sehen möchten. Deshalb werden wir diese Beiträge nach und nach wieder in Facebook, Instagram und Threads integrieren, gleichzeitig aber daran arbeiten, die Communities freundlich und positiv zu halten.
Fünftens werden wir unsere Bereiche „Vertrauen und Sicherheit“ sowie „Inhaltsmoderation“ aus Kalifornien verlegen, sodass unsere in den USA ansässige Content-Überprüfung in Texas angesiedelt wird. Wir wollen die freie Meinungsäußerung fördern, und ich glaube, dass es uns hilft, Vertrauen aufzubauen, wenn wir diese Arbeit in einer Region erledigen, in der weniger Befürchtungen bezüglich Voreingenommenheit bestehen.