Schäuble: Italien kann EU nicht erpressen – Deutschland sollte aber mehr zahlen
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnt im Umgang mit der neuen Regierung aus Lega und Cinque Stelle in Italien zur Gelassenheit.
Deren Wahlkampfäußerungen hätten „mit Regierungspolitik nichts zu tun“, sagte Schäuble im Interview mit der WirtschaftsWoche, „und sind kein Argument, nervös zu werden, zu warnen, zu drohen“. Auch sehe er von Seiten der Italiener „überhaupt nicht dieses Erpressungspotenzial“, um einen Schuldenerlass zu erzwingen.
Im Übrigen hätten Krisen auch ihr Gutes, so Schäuble: „Europa bewegt sich immer nur in Krisen.“
Von Deutschland verlangt der frühere Bundesfinanzminister gleichwohl einen größeren EU-Beitrag. Schäuble: „Deutschland hat von der EU größere ökonomische Vorteile als die meisten anderen Länder. Das muss uns doch etwas wert sein! Mein Prinzip lautet: Derjenige, der in einem Streitfall ein bisschen besser als sein Gegenüber dasteht, muss sich auch ein bisschen großzügiger zeigen.“