Was Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel gegenseitig abliefern, reicht für die Prognose, dass in Berlin das Endspiel dieser Koalition bevorsteht.
DK | Der zur Regierungskrise ausgeweitete Koalitionsstreit um die Asylpolitik tritt in seine finale Phase. Andrea Nahles, die Vorsitzende der zweitgrößten Koalitionspartei SPD, nennt den CSU-Vorsitzenden und Innenminister Horst Seehofer eine „Gefahr für Europa“.
Allein das müsste Anlass für die CSU sein, die Koalition zu beenden. Und was Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel gegenseitig abliefern, reicht für die Prognose, dass in Berlin das Endspiel dieser Koalition bevorsteht. Sie wurde 100 Tage alt, viel mehr ist nicht drin.
Ein wahres Wort kommt vom scheidenden nordrhein-westfälischen SPD-Vorsitzenden Michael Groschek: „Wenn Horst Seehofer in zehn Tagen noch im Amt ist, ist Merkel im Grunde nur noch Vizekanzlerin von eigenen Gnaden und nicht mehr Kanzlerin dieses Landes.“ Soll heißen: Merkel ist dann eine lahme Ente – oder wie Donald Trump sagen würde, eine „lame duck“.
Umgekehrt: Schmeißt Merkel Seehofer raus, ist die Koalition auch vorbei.
So oder so: Das Endspiel ist angesagt.
Aber es soll niemand glauben, dass dann Ruhe einkehren wird. Im Gegenteil: Ein Sturm zieht auf – über Deutschland und Europa.